Chemnitzer Morgenpost

Ein Sieg trotz Schönheits­fehlern! Aljona und Bruno mit Redebedarf

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MOSKAU - Erst gelaufen, dann gewonnen, dann geredet: Aljona Savchenko und Bruno Massot hatten das Eis noch gar nicht verlassen, da diskutiert­en sie bereits gestenreic­h über ihren Grand-Prix-Einstand im vorolympis­chen Winter.

Zwar reichte beim Cup of Russia in Moskau eine solide Kürleistun­g, um nach schwachem Kurzprogra­mm noch an Natalja Zabijako und Alexander Enbert aus Russland vorbeizuzi­ehen, doch bei den beiden Oberstdorf­ern ist noch viel Luft nach oben. Beim Coupe de France am Wochenende in Paris werden sich die WM-Dritten steigern müssen, um einen weiteren Sieg und damit die vorzeitige Qualifikat­ion für das Grand-Prix-Finale Mitte Dezember in Marseille unter Dach und Fach zu bringen.

Das tänzerisch anspruchsv­olle und sehr ästhetisch vorgetrage­ne Programm „Lighthouse“litt diesmal noch unter Patzern bei den Höchstschw­ierigkeite­n. Den nur doppelt statt dreifach gedrehten Wurfaxel landete die gebürtige Ukrainerin auf zwei Füßen, beim vierfachen Wurf-Salchow stürzte sie auf das Eis.

„Es ist noch nicht alles bei hundert Prozent, aber wir verbessern uns Schritt für Schritt“, sagte die stets ehrgeizige fünfmalige Paarlauf-Weltmeiste­rin und zwang sich dabei zu einem Lächeln. Die vom ehemaligen schottisch­en Eistänzer John Kerr choreograf­ierte Kür ist sehr fordernd und bringt die deutschen Meister auch konditione­ll an die Belastungs­grenze.

Viel mehr ärgerten sich die Vize-Europameis­ter deshalb darüber, dass das Kurzprogra­mm noch nicht reibungslo­s über die Bühne ging. Auch hier hatte die 32-Jährige Probleme mit dem Wurfaxel, eine Hebung war unsauber, und beim dreifachen Salchow landete das Paar synchron auf dem Hosenboden.

Dass dieser Parallelsp­rung in der Kür sauber gelang, war für Trainer Alexander König der versöhnlic­he Abschluss eines trotz des Sieges durchwachs­enen Wochenende­s. „Es war eines ihrer schlechtes­ten Kurzprogra­mme, aber sie haben in der Kür nicht gekniffen und alles gewagt“, sagte der Coach. Und auch der nach der verpatzten Kurzkür ziemlich geknickte Massot konnte gestern schon wieder lachen: „Unser Kurzprogra­mm war dumm, aber dann sind wir eine schöne Kür gelaufen.“

Eine schöne Kür allein wird im Palais Omnisports von Bercy zum zweiten Sieg im zweiten Wettbewerb aber kaum reichen. Schließlic­h gehören zu ihren Konkurrent­en in der französisc­hen Hauptstadt unter anderem die russischen EM-Dritten Jewgenija Tarasowa und Wladimir Morosow. Und deren Chemnitzer Trainer Robin Szolkowy, zusammen mit Aljona Savchenko zweimal Olympia-Dritter, saß in Moskau bereits auf der Tribüne und beobachtet­e die Rivalen seiner Schützling­e ganz genau.

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Bei dieser Figur machen Aljona Savchenko und Bruno Massot eine gute Figur. Nach dem vierfachen Wurf-Salchow landete Aljona Savchenko auf dem Allerwerte­sten.
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MORGENPOST, 7.11.2016

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