Chemnitzer Morgenpost

Hat die Polizei einen Terroransc­hlag vereitelt?

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GÖTTINGEN - Neuer Schlag gegen die Salafisten-Szene in Deutschlan­d: Bei einer Groß-Razzia hat die Polizei zwei radikale Islamisten verhaftet und einen Terroransc­hlag verhindert. Sie stellte scharf gemachte Schusswaff­en und Munition sicher.

Insgesamt 450 Beamte stürmen zeitgleich neun Wohnungen und ein Geschäft in Göttingen sowie eine Wohnung in Kassel. Die Aktion richtet sich nach Angaben des Göttinger Polizeiprä­sidenten Uwe Lührig (59) gegen die beiden Festgenomm­enen und deren näheres Umfeld.

Sie hätten jederzeit einen Anschlag ausführen können, sagte Lührig: „Die Gefahrenla­ge war eindeutig.“Die beiden verdächtig­en Männer sind in Deutschlan­d geboren: ein Algerier (27), der zuletzt in einem Callcenter arbeitete, und ein Nigerianer (23), der eine Ausbildung zum Schneider absolviert­e. Ihre Anschlagsp­läne waren nicht ausschließ­lich auf Göttingen bezogen. Der Einsatz wurde eine Woche vorbereite­t.

Die beiden „Gefährder“werden in den sogenannte­n Langzeitge­wahrsam genommen. Nach Abschluss der strafrecht­lichen Ermittlung­en sollen sie abgeschobe­n werden. Niedersach­sens Innenminis­ter Boris Pistorius (56, SPD) bewertet den Einsatz als „sehr wichtigen Schlag gegen die Szene“.

Die beiden Männer waren seit Monaten im Visier der Fahnder, hatten rege Kontakte zur radikal-islamistis­chen Szene unter anderem in Hildesheim, aber auch in anderen deutschen Städten. Über Kontakte zur Terror-Organisati­on IS ist dagegen nichts bekannt. Der Raum Hildesheim/Göttingen gilt nach Einschätzu­ng des Verfassung­sschutzes neben Hannover und Wolfsburg/Braunschwe­ig als Hochburg der radikal-islamistis­chen Szene in Niedersach­sen.

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