Wahre BVB-Anhänger sagen
Kurz vor dem Anpfiff des Pokal-Viertelfinales gegen Hertha BSC wurde es im Dortmunder Stadion merklich ruhiger. Nur der Ultra-Block auf der Südtribüne verspürte wenig Lust, der Videobotschaft von Marcel Schmelzer zu lauschen und störte mit Gesängen.
Doch bei den meisten Zuschauern kam die kurze, über die Stadionleinwände übertragene Rede des Dortmunder Kapitäns gut an. „Wir Spieler sind entsetzt über das, was passiert ist. Denn so etwas kennen wir gar nicht von euch“, sagte Schmelzer. Im Namen der Mannschaftskollegen sprach er den Opfern der Fan-Ausschreitungen beim Bundesligaspiel gegen RB Leipzig sein Mitgefühl aus: „Am Samstagabend sind Menschen zu Schaden gekommen. Das verurteilen wir als Mannschaft. Wir entschuldigen uns für das, was passiert ist.“
Ähnlich deutliche Worte fand Stadionsprecher Norbert Dickel. Anders als üblich, begrüßte der ehemalige BVB-Profi über Mikrofon nicht „die besten Fans der Welt“, sondern die „wahren Fans von Borussia Dortmund. Wir möchten nicht, dass das, wofür der Verein steht, durch solche Taten zerstört wird.“
Schmelzer und Dickel reagierten damit auf die skandalösen Vorgänge vier Tage zuvor. Vor dem Duell mit Leipzig hatten gewalttätige BVB-Anhänger die Gäste-Fans, darunter auch Kinder, mit Steinen, Flaschen und Dosen beworfen. Dabei wurden sechs Zuschauer und vier Polizisten verletzt. Bislang wurden 32 Strafverfahren eingeleitet. Zudem waren auf der Südtribüne zahlreiche Spruchbänder mit beleidigenden Kommentaren zu sehen.
Gegen Hertha gab es dagegen viele Transparente und Plakate, die Gewalt verurteilen. Und zum Schluss einen Sieg im Elfmeterschießen ...