Bitter! Nazarov vergibt den Sieg
AUE - Eine kleine Statistik zum Beginn gefällig? Im April 2016 beim 1:0 in München blieb Fürth letztmals auswärts ohne Gegentor. Bis zur Partie in Aue kassierte die SpVgg in jedem Spiel in der Fremde mindestens ein Gegentor. Beim FCE endete nach zehn Monaten nun die Serie. Da aber auch die Franken nicht trafen blieb es torlos.
Für die „Veilchen“war das vor lediglich 6 500 Zuschauern deutlich zu wenig. Der Gastgeber ließ gerade in der ersten Hälfte alles vermissen, was im Abstiegskampf gebraucht wird. Die große Chance zum Sieg vergab Dimitrij Nazarov kurz vorm Ende fahrlässig.
Offensiver als Pavel Dotchev kann man nicht aufstellen. Was unterm Strich in den ersten 45 Minuten rauskam, ist mit zu wenig noch sehr nett umschrieben. Fußball ohne Emotionen, ohne Inspiration, keine Ideen, kein Tempo, kein Präzision, die Laufwege stimmten nicht. Die Partie erwärmte die frierenden Fans nicht, da fehlte so viel. Aue ließ nur sporadisch Klasse aufblitzen, konnte sich wie in Sandhausen nicht eine Chance herausarbeiten - und das gegen einen Gegner, der an Fußballspielen null Interesse hatte. Hätte FCE-Keeper Martin Männel hinten drin gefehlt, es wäre zu keiner Sekunden aufgefallen. Auf der anderen Seite hatten es aber auch die mit einer Fünferkette auftretenden Gäste leicht, Aue vom Tor fernzuhalten. Die vielen Fehlpässe auf FCE-Seite sorgten immer wieder für Kopfschütteln.
Motto für die zweiten Hälfte: Schlechter geht nicht oder auch: Es konnte nur besser werden. Nach 35 Sekunden hatte man den Eindruck auch, als Pascal nur einen Hauch an einer Flanke von Albert Bunjaku vorbei segelte. In der Tat wurden die „Veilchen“nun aktiver, spielten druckvoller, ohne aber allzu gefährlich zu werden. Es fehlte weiterhin an der Genauigkeit. Auch bei Schüssen des eingewechselten Simon Skarlatidis (62.) und Christian Tiffert (63.) war die letzte Entschlossenheit nicht da. „Das ist viel zu ängstlich“, kritisierte FCE-Präsident Helge Leonhardt den Auftritt seiner Mannen.
Zumindest war der Wille da, das Ding noch irgendwie zu ziehen. Und Aue hatte diese eine Chance: Nach einer Heringabe von Tiffert drosch der eben eingewechselte Dimitrij Nazarov (84.) freistehend erst auf den Ball, seinen zweiten Versuch parierte Balasz Megyeri. Der muss einfach rein!
Thomas Nahrendorf