Lehrkräfte haben schon kräftig kassiert .... Sachsens Millionengegen den Lehrerman
Von Juliane Morgenroth DRESDEN - Im Oktober hatte die Staatsregierung ein millionenschweres Paket gegen den Lehrermangel beschlossen - etwa Zulagen. Kritiker monieren die schleppende Umsetzung.
Zusätzliche 213 Millionen Euro hatte das Kabinett für die Lehrer nach langem Ringen lockergemacht. Darin z.B. Höhergruppierungen, Zulagen oder Vergütung von Mehrarbeit. Doch oftmals muss erst die rechtliche Grundlage geschaffen werden.
Zwischenbilanz von Kultusministerin Brunhild Kurth (62, CDU): Laut Paket werden alle Oberschullehrer in Entgeltgruppe 13 eingruppiert. Bisher ist dies bei 262 Lehrern von Amts wegen passiert. Auf Antrag gab es 103 Höhergruppierungen.
Um freie Stellen auf dem Land zu besetzen, gibt es eine Zulage bislang wurde sie in 184 Fällen gewährt. In elf Fällen haben ältere Lehrer eine „Bindungszulage“bekommen, damit sie nicht mit 63 in Rente gehen. Sechs Leh- rer bekamen eine Zulage, weil sie nach Sachsen wechselten.
Bis zum Sommer soll die Regelung für die Reduzierung der Wochenstunden bei Grundschullehrern fertig sein. Auch in Arbeit: Referendare können 390 Euro monatlich bekommen, wenn sie nach dem Studium vier Jahre in Sachsen bleiben. Gesetzliche Änderungen für die Vergütung von Mehrarbeit ab der ersten Extrastunde werden noch vom Finanzministerium erarbeitet. Sie gelten rückwirkend zum 1. Januar.
Den Grünen dauert das alles zu lange. Dies lasse sie an der Ernsthaftigkeit der CDU/ SPD-Koalition in dieser Sache zweifeln, so Bildungsexpertin Petra Zais (60, Grüne): „Tatsächliche Zuwächse etwa bei den Maßnahmen mit Geld halten sich in Grenzen. Jetzt rächt sich, dass das Paket zu zögerlich verabschiedet wurde.“