Beim Apfelbaumpflanzen Kelterei-Chef stößt auf Bombe
Aufregung gestern im Leipziger Südosten: Beim Anpflanzen neuer Apfelbäume ist der Junior-Chef der Traditions-Kelterei Bunge am Morgen auf eine Bombe gestoßen.
Das Frühjahr ist Pflanzzeit - so auch für Lutz Bunge (56) im Leipziger Stadtteil Holzhausen. Ganz in der Nähe seines Betriebes setzte der Kelterei-Chef gestern junge Apfelbäume. Doch plötzlich stieß seine Schippe auf Metall.
„Es war so ein länglicher Sechskant. Da ich einen Verdacht hatte, bin ich gleich ins Büro und habe im Internet recherchiert“, erzählt der Obst-Experte. Auf mehreren Seiten, die sich mit Weltkriegsmunition befassen, entdeckte er auch sein Fundstück - „...eine englische Stabbrandbombe“, erzählt Bunge.
Er rief die Polizei. Beamte, die kurz darauf auf der Obstwiese eintrafen, riegelten das Fundgebiet sofort weiträumig ab. Experten des Kampfmitteldienstes stellten später fest, dass der Sprengsatz noch scharf war. Und sie bestätigten Bunges Vorahnung. „Es war eine Stabbrandbombe mit der Sprengkraft, die vergleichbar der einer Handgranate ist“, so Polizei-Sprecherin Katharina Geyer.
Im Zweiten Weltkrieg waren große Stückzahlen von Stabbrandbomben über Sachsen abgeworfen worden. Gefüllt waren sie mit Thermit, einem Gemisch aus Eisenoxid und Aluminium-Granulat, das nach dem Zünden mit großer Hitze verbrannte und verheerende Feuerstürme auslöste. Die Brandbomben konnten nicht mit Wasser gelöscht werden.
Das in Holzhausen gefundene Exemplar wurde vorsichtig aufs Polizei-Spezialgelände in Zeithain transportiert. Hier soll die Bombe vernichtet werden. -bi.-