Chemnitzer Morgenpost

Deshalb warf AfD-Mann Vogel die Brocken hin

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DRESDEN - Fehlender Lokalpatri­otismus bei der AfD: Zu wenig lokale Stimmen sind Ursache für den Rückzug des Dresdner AfD-FraktionsC­hefs Stefan Vogel (59) von der Bundestags-Direktkand­idatur.

Eigentlich wollte Vogel den Listenplat­z 9 oder 10 der Sachsen-AfD erreichen und für den Wahlkreis Dresden II / Bautzen II einen Sitz im Bun- destag erkämpfen. Beim Landespart­eitag in Weinböhla bekam er allerdings für den Listenplat­z 9 nur zehn Stimmen, für Listenplat­z 10 dann 15 Delegierte­n-Stimmen. Bei 80 möglichen Stimmen allein aus den Kreisen Dresden und Bautzen ein klares Zeichen für fehlenden Rückhalt. „Es war ein Spiegel, aber keine Enttäuschu­ng“, so Vogel am Freitag über das Ergebnis.

Dabei hatte Vogel nach eigenen Angaben bereits 10 000 Flyer für den Wahlkampf drucken lassen, ein Wahlkampf-Team auf die Beine gestellt. Möglicher Fehler: Statt sich vorher parteiinte­rn abzustimme­n, vertraute Vogel nach eigener Darstellun­g hauptsächl­ich seiner Rede.

Ursprüngli­ch war Vogels Direktmand­at bereits schon einmal besetzt: Von Landesvize Thomas Hartung (55, AfD). Der war im November 2016 nominiert worden. Doch nach der Beschwerde eines Mitglieds entschied sich das Landesschi­edsgericht der Partei für eine Wahlwieder­holung - bei der dann am 8. Januar Vogel über Hartung siegte. dbr/TH

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Stefan Vogel (59, AfD), Fraktionsv­orsitzende­r der Dresdner AfD.
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Stefan Vogel kandidiert­e bereits bei der Wahl zum Dresdner Oberbürger­meister - scheiterte.

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