Mehr U-Haft, Abschiebungen, Dauerkontrollen im Zentrum
Polizeichef Uwe Reißmann und sein Plan für ein sicheres Chemnitz
C hemnitz wird wieder sicherer. Die Zahl der Straftaten ging im Vorjahr um 555 auf 27 236 Fälle zurück. Dennoch gibt es in der Stadt mehr Kriminalität als in Erzgebirge und Mittelsachsen zusammen (26 392). Deutliche Zunahmen gibt es bei Einbrüchen in Wohnungen (von 671 auf 843) und Keller sowie bei der Kriminalität im Stadtzentrum.
Polizeipräsident Uwe Reißmann (60) nutzte die Kriminal- statistik zum Rundumschlag gegen die Strafgesetze, gegen den Personalnotstand und gegen die Forderung nach Videoüberwachung.
Thema Strafgesetze: Wie viele Bürger ärgert sich Uwe Reißmann über die „langsamen Mühlen der Justiz“. Der Polizeichef: „Wir bringen Intensivtäter in Handschellen hinten in die Polizei, 30 Minuten später kommen sie vorne lachend wieder heraus. Bis zum nächsten Mal.“Er fordert höhere Strafen vor allem für Wohnungseinbrüche und schärfere U-Haftgründe, um Intensivtäter auch nach mehreren Diebstählen einzubuchten.
Reißmanns Idee: „Wir haben beim Land einen Kontrollbereich für das Zentrum beantragt. Dann können wir Personen ohne Anlass kontrollieren.“Auch plädiert er für schnellere Abschiebungen ausländischer Dauer-Straftäter.
Thema Personalnot: Alle Bemühungen um mehr Beamte blieben bisher erfolglos. Uwe Reißmann: „Uns fehlen mehr als 400 Polizisten. Da bleibt die Aufklärung von Straftaten oft auf der Strecke.“
Thema Videoüberwachung: Für Uwe Reißmann „kein Allheilmittel“. Er plädiert stattdessen für mehr gemeinsame Streifen mit dem Ordnungsamt, für den Kontrollbereich und mobile Wachen.
Das Chemnitzer Zentrum werde mehr und mehr zum Zentrum der Kriminalität. 1012 schwere Diebstähle zählte die Polizei, meist durch Ausländer. bri