Lasterfahrer fuhr junge Mutti tot
CHEMNITZ/DÖBELN - Ein Todesfahrer kämpft um seinen Führerschein: Brummifahrer Daniel P. (39) wollte gestern vorm Landgericht Chemnitz einen Führerscheinentzug verhindern.
Es waren traurige Weihnachten: Nach einem Massen-Crash auf der A14 bei Leisnig kam Melanie P. (35) am 23. Dezember 2015 schwerst verletzt ins Uni-Klinikum nach Leipzig. Zwei Tage später, am ersten Feiertag, verstarb sie. Zurück blieb ihr Sohn Max (6). Lasterfahrer Daniel P. hatte ein Stau-Ende übersehen, weil er sich nach hinten in seine Kabine umgedreht hatte. Neben der jungen Mutter wurden elf weitere Menschen verletzt, auch der Brummifahrer kam ins Krankenhaus.
Für ihn ist klar: Er hat eine Mutter totgefahren, machte ein Kind zum Halbwaisen. Er ist selber Vater von drei Kindern (4, 15, 17), brach im ersten Prozess vorm Amtsgericht Döbeln immer wieder in Tränen aus und entschuldigte sich bei den Angehörigen. Auch gestern kämpfte er mit den Tränen. Verteidiger Hartmut Roth (68): „Die Bestrafung an sich ist nicht falsch. Wird ihm aber der Führerschein entzogen, wird er entlassen. Damit wäre die Basis für den Unterhalt seiner Familie weg.“
Das Landgericht blieb hart: Der Führerschein ist zwei Monate weg. Richter Frank Schmidt: „Das ist eine Warnungs- und Besinnungsstrafe.“
Ronny Licht