Spitzenduo dieAfD für
KÖLN - Gemischtes Doppel für die AfD: Parteivize Alexander Gauland (76) und Ba-Wü-Spitzenkandidatin Alice Weidel (38) sollen die Rechtspopulisten in den Bundestagswahlkampf führen. Damit hat die Partei ihre Chefin Frauke Petry (41) ein Stück weit entmachtet (MOPO am Sonntag berichtete).
Gauland gilt als Vertreter der nationalkonservativen Kräfte. Weidel wird der seit 2015 stark geschrumpften Strömung der Wirtschaftsliberalen in der Partei zugerechnet. Ursprünglich vertrat sie Petry-Positionen, zeichnete sich aber zuletzt vor allem durch Islam-Kritik aus. Die Ökonomin bekennt sich zu ihrer Homosexualität, lebt mit einer Frau zusammen und hat zwei Söhne.
Ein bisschen ist das im Widerspruch zu dem in Köln beschlossenen Wahlprogramm der AfD. Das Familienmodell dort ist arg verstaubt: Die Partei will die Deutschen in traditionellen Familienstrukturen motivieren, mehr Kinder in die Welt zu setzen, zum „Erhalt des eigenen Staatsvolks“.
Zudem fordert die Partei eine Meldepflicht für Abtreibungen: „Bei Nichterfolgen soll eine spürbare Strafe ausgesprochen werden.“Familienpolitik solle sich immer am Bild Vater, Mutter, Kind orientieren. Die Delegierten votierten für einen Antrag, in dem das Alleinerziehen als ein „Notfall“bezeichnet wird und als „Ausdruck eines Scheiterns eines Lebensentwurfs“.