SportliCher RetrotrehD
Bei Scrambler und Café Racer handelt es sich normalerweise um zwei voneinander unabhängige Motorradwelten. Doch der italienische Kulthersteller Ducati schafft es, diese beiden zu kombinieren.
Unter dem Lifestyle-Label Scrambler bedienen die Bologneser mit dem neuen Modell Café Racer den sportlichen Retrotrend. Für ein authentisches Styling analog zu
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den legendären Motorrädern aus den 60er-Jahren sorgen eine kleine Lampenmaske, eine edle Sportsitzbank mit Höcker, Startnummerntafeln auf der Seite und Stummellenker aus Aluminium, die an ihrem Ende die Rückspiegel tragen. Anders als bei den rückenmordenden Ahnen sitzt es sich durchaus bequem auf der Ducati.
Kernstück aller Scrambler ist der kultivierte 803 ccm große 90°-Desmo-V-Motor, um den Ducati maßgeschneiderte Modelle kreiert. In der Café Racer liefert der luft-ölgekühlte Zweiventiler nicht nur massenkompatible 55 kW/ 75 PS bei einem durchzugsfreudigen Drehmoment von 68 Nm bei 5 750 U/min ab, er klingt auch erfreulich satt und sonor. Äußerst sanft setzt sich der Desmo-Twin in Szene und erfreut mit einer hohen Laufkultur, auch wenn ihm ein wenig das Feuer abgeht, mit dem die klassischen Vorbilder noch faszinieren konnten. Geschwungene Landstraßen macht die Ducati zum leicht konsumierbaren Kurvenvergnügen. Fast mühelos lässt sie sich in Schräglage bringen.
In der City macht sich der markenuntypisch kleine Wendekreis angenehm bemerkbar – die Café Racer passt durch jede Lücke. Allerdings strahlt hier der Desmo-V im Stand auch kräftig Wärme ab. Weil zudem die Ausstattung eher spärlich ausfällt, erscheinen aber die 10 990 Euro vergleichsweise hoch gegriffen.