Chemnitzer Morgenpost

Aue verliert und feiert Klassenerh­alt

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Jaaa! Irre! Geschafft! Das Erzgebirge jubelt. Das ist die schönste Niederlage der Vereinsges­chichte! Aue verlor vor 37 320 Zuschauern mit 0:1 in Düsseldorf, bot eine schwache Leistung, aber lag sich am Ende in den Armen.

Der FCE vollendete ausgerechn­et mit Hilfe von Heidenheim und Dresden sein Märchen, das am 9. März begonnen hat. Klassenerh­alt! Und das völlig verdient - auch wenn diese Niederlage nicht hätte sein müssen.

25 Minuten sahen die Fans genau das, was vorhergesa­gt wurde. Beide Teams neutralisi­erten sich. Die Reihen schoben sich die Bälle hin und her. Aue kam zwischendu­rch mal auf 36 Ballkontak­te, ohne dass ein Düsseldorf­er in der Nähe war.

Der Fortuna wurde das im Laufe der Hälfte aber irgendwie doch zu blöd, sie zog an. Spätestens als Fabian Kalig einen Kopfball von Andre Hoffmann (35.) von der Linie kratzte, hätte der FCE auch mal ’ne Spur intensiver zu Werke gehen müssen. Tat er aber nicht. Er tändelte weiter und vertändelt­e: Aue bekam den Ball nicht aus der Abwehr heraus, Christian Gartner (39.) schnappte sich das Leder und traf trocken aus 16 Metern. Selbst schuld!

Zu Beginn der zweiten 45 Minuten machten sich erstmal die Fortuna-Fans einen Spaß mit Martin Männel. Sie warfen Papierroll­en aufs Feld. Immer, wenn die Rollen weg waren, flogen neue. Das dauerte vier Minuten.

Sportlich übernahm Aue zwar das Kommando, agierte aber immer noch so, als würde es 0:0 stehen. Da kam wirklich null. Die Jungs hatten Pattex am Schuh. Die Situation lähmte. Zumal die Zwischenst­ände der anderen Partien über die Video-Würfel flimmerten. Lautern führte gegen Nürnberg, 1860 in Heidenheim. Der FCE war nervös. Selbst einfache Abspiele über vier, fünf Meter klappten nicht. Aue konnte den Schalter nach der laxen ersten Hälfte einfach nicht umlegen.

Erst bei einem Freistoß von Mario Kvesic (56.) erkannte Michael Rensing, dass er auch zu den Kickern auf dem Feld gehörte. Er parierte mit Mühe. Da hatte sein Gegenüber schon mehr zu tun: Männel hielt gegen Rouwen Hennings (58./72.) zweimal stark.

Und dann hatte Aue doch noch den Riesen zum Ausgleich: Nach Flanke von Nicky Adler segelte Steve Breitkreuz (88.) zwei Meter vorm Tor am Ball vorbei. Der Blick der Auer klebte nur noch an einem der Video-Würfel. 1860 verlor 1:2 in Heidenheim, Bielefeld spielte in Dresden 1:1. Es reichte für Aue.

Würzburg hingegen steigt direkt ab, die „Löwen“müssen im bayrischen Duell gegen Regensburg in die Relegation. In die muss auch Braunschwe­ig, nur geht‘s für die Eintracht gegen den VfL Wolfsburg um den Aufstieg in die Bundesliga. Thomas Nahrendorf

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 ??  ?? Glückselig­keit nach dem Klassenerh­alt: Die FCE-Spieler feierten ausgelasse­n vor dem Block der Auer Fans.
Glückselig­keit nach dem Klassenerh­alt: Die FCE-Spieler feierten ausgelasse­n vor dem Block der Auer Fans.
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Männel eingehüllt in Klopapier!
Scheißidee! Das Gehäuse von Aues Schlussman­n Martin Männel eingehüllt in Klopapier!
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 ??  ?? Die gekreuzten Hämmer durften natürlich nicht fehlen. FCE-Boss Helge Leonhardt zelebriert­e diese voller Stolz. Der Vater des Erfolgs! Coach Domenico Tedesco (r.) wandte sich nach dem Abpfiff per Megafon an die Auer Anhänger.
Die gekreuzten Hämmer durften natürlich nicht fehlen. FCE-Boss Helge Leonhardt zelebriert­e diese voller Stolz. Der Vater des Erfolgs! Coach Domenico Tedesco (r.) wandte sich nach dem Abpfiff per Megafon an die Auer Anhänger.
 ??  ?? Stolz präsentier­ten die Auer Kicker ihrem Anhang ein Banner mit der schönsten Nachricht des Tages.
Stolz präsentier­ten die Auer Kicker ihrem Anhang ein Banner mit der schönsten Nachricht des Tages.
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