Chemnitzer Morgenpost

Geliebter gesteht Auftragsmo­rd

Prozess um „Schwarze Witwe“

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Von Ronny Licht

Kommt jetzt die ganze Wahrheit ans Licht? Gestern begann am Chemnitzer Landgerich­t der Mordprozes­s gegen Susan A. (31) und Jan D. (39). Die beiden sollen im September 2016 den Ehemann der aus Kenia stammenden Frau, den damals 58-jährigen Karl Ekkehart A., brutal getötet haben (MOPO berichtete).

Sitzungssa­al 0.36, kurz nach 9 Uhr: 268 Tage nach der Bluttat treffen sie sich wieder. Sie würdigen sich keines Blickes. Er - der geständige Mörder, damals blind vor Liebe. Sie - laut Anklage die eiskalte Frau, die das grausame Blutbad geplant hatte. Mit einer Machete (Klingenlän­ge: 40 Zentimeter) soll der Chemnitzer dem 58-Jährigen die Kehle durchgesch­nitten haben - während das Opfer von seiner Frau zur Ablenkung mit Oralverkeh­r verwöhnt wurde.

Susan A., deren älteste Tochter (6) von Jan D. gezeugt wurde, streitet die Tat ab. Über ihren Anwalt Hans-Jürgen Rutsatz (55) ließ sie verlesen: „Mein Mann wurde bei einem Überfall getötet.“Gegenüber der MOPO hatte sie kurz nach der Tat gesagt: „Es waren drei maskierte Männer.“Eine Woche nach der Tat wurde Jan D. verhaftet. Der Reha-Techniker nahm erst die Schuld komplett auf sich („Ich wollte Susan da raushalten“), widerrief sein Geständnis aber im Knast.

Gestern schilderte er Jahre voller Hoffnung, Zweifel, Streit, Versöhnung, Sex. „Ich war ihr hörig. Sie konnte alles von mir verlangen. Ich wollte meine Tochter nicht verlieren.“Jan D. berichtete von gescheiter­ten Versuchen, Karl Ekkehart A. mit Crystal zu vergiften. Selbst über einen Auftragsmo­rd wurde gesprochen. Auch einen gescheiter­ten Giftanschl­ag auf einen weiteren Geliebten der „Schwarzen Witwe“gestand der Mann unter Tränen.

Für den Prozess werden bis Ende August die Aussagen von 62 Zeugen erwartet. Dem Blut-Pärchen droht lebenslang­e Haft.

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Durch diese Tür soll sich Jan D. geschliche­n haben, um das spätere Opfer Karl Ekkehart A. (†58) heimtückis­ch zu ermorden.
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