IS-Terror erschüttert Iran
Bislang prahlte der Iran voller Stolz, das sicherste Land im Nahen Osten zu sein - mit einem Doppelanschlag der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ist das nun anders im Ayatollah-Staat. Die Region am Persischen Golf wird zum Pulverfass.
Diesmal erschütterten zwei Terrorattacken mit mindestens 18 Toten die iranische Hauptstadt. Der IS reklamierte die Tat kurz darauf für sich. Terroristen stürmten - teils als Selbstmordattentäter das iranische Parlament und das Mausoleum des verstorbenen Revolutionsführers Ruhollah Chomeini (†86) im Herzen Teherans.
Nach Bagdad, Kabul und London ist die Tat in Teheran schon der vierte große Anschlag seit Beginn des Ramadans, den der IS für sich reklamiert. Schon im März hatte es Aufrufe des IS gegeben, den Iran anzugreifen. Eigentlich soll der Fastenmonat eine Zeit des Friedens sein.
Dschihadisten wie der IS rufen ihre Anhänger in dieser Zeit hingegen ausdrücklich zum Kampf und zu Anschlägen auf. Sie sehen sich damit in der Tradition des Propheten Mohammed, der eine seiner wichtigsten Schlachten im Ramadan geführt hatte.
Alle sechs Terroristen waren nach Geheimdienstangaben nach dem Doppelanschlag tot. Vier Männer hatten sich als Frauen verkleidet ins Parlament geschlichen. Drei von ihnen wurden erschossen, einer sprengte sich in die Luft. Auch im Chomeini-Mausoleum gab es einen Selbstmordattentäter, ein weiterer Angreifer wurde erschossen. Außerdem kamen mindestens zwölf Wächter und Zivilisten ums Leben. Mehr als 40 Menschen wurden verletzt.
Für die sunnitische IS-Terrormiliz ist der schiitische Iran ein Erzfeind. Das Land der Mullahs hält angeblich auch gute Beziehungen zum Emirat Katar.