Chemnitzer Morgenpost

„Ehe für alle“beschlosse­n

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BERLIN - Historisch­e Stunde im Zeichen der Liebe: Der Bundestag sagt Ja zur Ehe für alle - nach langjährig­em Ringen dürfen Lesben und Schwule nun richtig heiraten und gemeinsam Kinder adoptieren. Kanzlerin Angela Merkel (62, CDU), die das Thema überrasche­nd selbst ins Rollen gebracht hatte, zeigte der Homo-Ehe die rote Abstimmung­skarte.

„Für mich ist die Ehe im Grundgeset­z die Ehe von Mann und Frau“, argumentie­rte die CDU-Chefin. Merkel sprach sich aber dafür aus, dass Homosexuel­le Kinder adoptieren können. Das Nein zur gleichgesc­hlechtlich­en Ehe galt als letzte konservati­ve Bastion der Union.

623 der insgesamt 630 Parlamenta­rier waren - zum Teil vom Krankenbet­t - zum Votum gekommen. Insgesamt stimmten 393 Parlamenta­rier mit Ja, darunter 75 Unions-Abgeordnet­e. 226 stimmten mit Nein, vier Abgeordnet­e (alle von der Union) enthielten sich.

Prominente Befürworte­r der Neuregelun­g auf Unions-Seite waren neben anderen Kanzleramt­sminister Peter Altmaier (59), Verteidigu­ngsministe­rin Ursula von der Leyen (58) und CDU-Generalsek­retär Peter Tauber (42). Die 17 sächsische­n CDU-Bundestags­abgeordnet­en stimmten geschlosse­n mit Nein - dem stehen 14 Ja-Stimmen der anderen Parlamenta­rier aus Sachsen entgegen.

Die Debatte im Reichstag lief äußerst spannend und sehr emotional: Der SPD-Abgeordnet­e Johannes Kahrs (53) warf der Union in einer Wut-Rede vor, die Abstimmung über Jahre verhindert zu haben. Grünen-Politiker Volker Beck (56) liefen Tränen über das Gesicht, als er von einem Sieg der Demokratie und - wie Merkel- von einem „Stück weit gesellscha­ftlichem Frieden“sprach.

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 ??  ?? Kanzlerin Merkel (62) wirft ihre „Nein“-Stimmkarte bei der namentlich­en Abstimmung im Bundestags­plenum ein. Schneiden zur Feier über den Beschluss eine Regenbogen-Torte an: SPD-Fraktions-Chef Thomas Oppermann (63, l.) und Kanzlerkan­didat Martin Schulz...
Kanzlerin Merkel (62) wirft ihre „Nein“-Stimmkarte bei der namentlich­en Abstimmung im Bundestags­plenum ein. Schneiden zur Feier über den Beschluss eine Regenbogen-Torte an: SPD-Fraktions-Chef Thomas Oppermann (63, l.) und Kanzlerkan­didat Martin Schulz...

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