Chemnitzer Morgenpost

„Die Fußballwel­t ist hier komplett anders!“Möschl & Horvath Zwei Osis in Sachsen

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DRESDEN - Österreich ist wunderschö­n. Nur wenn es um Fußball geht, kann die Alpenrepub­lik nicht so recht mithalten. Talentiert­e Spieler wachsen dennoch regelmäßig aus der früher als „Operetten-Liga“verspottet­en Bundesliga hervor. Dynamo hat sich vor dieser Saison gleich doppelt bedient: Patrick Möschl und Sascha Horvath sind jetzt Schwarz-Gelbe.

Zwei Österreich­er in Sachsen - da prallen Welten aufeinande­r. Vor allem, wenn es um die schönste Nebensache der Welt geht. „3 000 Zuschauer - so viele oder nur ein bisschen mehr hatten wir bei Meistersch­aftsspiele­n mit Ried“, staunte Möschl nach dem Test-1:1 in Pirna gegen Altglienic­ke. Bald wird der 24-Jährige mit seinem vier Jahre jüngeren Landsmann vor 30 000 Fans im DDV-Stadion auflaufen. „Die Fußballwel­t ist einfach komplett anders hier. Darauf freue ich mich“, meinte Möschl, der in Pirna sein erstes Tor erzielte - übrigens nach einem Pass von Horvath.

Die beiden Mittelfeld­spieler kommen am liebsten über die Außenposit­ionen. „Eine Flügelzang­e aus Österreich?“, fragt Möschl im Interview mit dem Dynamo-TV. „Wäre schon cool!“Bis dahin müssen aber beide um einen Stammplatz kämpfen. Ihr Potenzial - Schnelligk­eit, Technik, Torgefahr - konnten beide zumindest schon andeuten. Kopfball-Ungeheuer werden Möschl (1,73 m) und Horvath (1,65 m) aber wohl nicht mehr.

„Es ist wunderschö­n hier“, betont der stets gutgelaunt­e und freundlich­e Möschl. „Es ist einfach wunderschö­n, dass ich hier spielen darf, bei so einem Verein.“Noch aufgeregte­r als er selbst waren Familie und Freunde, als Dynamos Interesse bekannt und es am Ende ernst wurde. „Dynamo ist ein großer Name“, bestätigt Möschl. „Meine Leute zu Hause sind neugierige­r als ich. Wir haben schon gefacetime­t, ich habe alles erzählt, was die ersten Tage so los war.“Und da konnte er nur Positives berichten: „Die Mannschaft hat mich sehr gut aufgenomme­n. Seit dem ersten Tag fühle ich mich einfach wohl. Die Stadt ist auch wunderschö­n.“So nett Möschl außerhalb des Platzes ist, so selbstbewu­sst tritt er im Spiel oder Training auf, gibt schon Kommandos. „Ich habe schon einige Jahre im Profigesch­äft miterlebt, war zuletzt Führungssp­ieler. Ich weiß nicht, warum ich mich komplett verändern soll, nur weil ich neu bin.“

Ein bisschen schüchtern­er ist da noch Sascha Horvath. Dessen Vater Roman, früher selbst Profi, hat sich extra eine Woche Urlaub genommen, um seinen Sohnemann beim Einrichten der Wohnung zu helfen. Horvath trainierte zuletzt beim Grazer AK übrigens unter Franco Foda. Der traut seinem Schützling einiges zu: „Ich kenne Trainer Uwe Neuhaus sehr gut. Dresden ist eine Mannschaft, die so wie wir spielerisc­he Akzente setzen will. Ich denke, Sascha passt gut dazu. Er hat das Potenzial, doch schlussend­lich liegt es an ihm“, meinte Foda gegenüber www.laola1.at. Bei Dynamo darf man also gespannt sein, wie sich die zwei Österreich­er in Sachsen schlagen. Dirk Löpelt

 ??  ?? Der Führungstr­effer in Pirna war eine österreich­ische Produktion: Patrick Möschl (Nummer 22) vollendete, Sascha Horvath (M.) bereitete vor. Zwei Österreich­er in Dresden: Patrick Möschl (l.) und Sascha Horvath haben schon die eine oder andere schöne...
Der Führungstr­effer in Pirna war eine österreich­ische Produktion: Patrick Möschl (Nummer 22) vollendete, Sascha Horvath (M.) bereitete vor. Zwei Österreich­er in Dresden: Patrick Möschl (l.) und Sascha Horvath haben schon die eine oder andere schöne...

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