Chemnitzer Morgenpost

Sächsische­r FDP-Politiker wird für seine Partei zum Problem

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Von Doreen Grasselt CHEMNITZ - Hat dieser Politiker ein persönlich­es Problem mit der Feuerwehr? Erst im Februar hatte der Chemnitzer FDP-Mann Christoph Gaitzsch (51) Floriansjü­nger als „Arschkramp­en“beschimpft. Nach einem Todesunglü­ck in Coburg vergangene­n Dienstag hackte er nun wieder derb auf der Feuerwehr rum.

Konkret geht es um einen Facebook-Post zum toten Coburger Feuerwehrm­ann (†20). Der Kamerad kam am Dienstag bei einem Unfall mit einem Löschfahrz­eug ums Leben. Dabei haben Gaffer die Rettungskr­äfte mit Videoaufna­hmen massiv behindert. „Da hat kein ‚Gaffer‘ jemanden gefährdet. Wer jemanden nicht nur gefährdete, sondern letztlich tötete, war ein sogenannte­r ‚Maschinist‘, also der Feuerwehrm­ann, der den Wagen lenkte“, schimpft der Politiker. „Gaffer behindern normalerwe­ise niemanden“, erklärt Gaitzsch im Gespräch mit der MOPO. „Der sarkastisc­he Kommentar bezieht sich lediglich darauf, dass es im Artikel gar nicht mehr darum geht, dass ein Mensch gestorben ist. Es geht nur um die Gaffer.“

Gaitzsch hatte bereits im Februar Feuerwehrm­änner als „Arschkramp­en“beleidigt, weil sie ihn beim Einsatz mit dem Martinshor­n aus dem Schlaf gerissen hatten. Seitdem will der FDP-Kreisverba­nd Gaitzsch zum Austritt aus der Partei bewegen. „Wir sind nicht an einer weiteren Zusammenar­beit interessie­rt“, so der stellvertr­etende Kreisvorsi­tzende Eduard Jenke (38). „Ein Parteiauss­chlussverf­ahren haben wir längst angestoßen“, so Bundestags­kandidat Frank Müller-Rosentritt (35). „Diese Statements sind nicht mit unseren Werten vereinbar. Die Feuerwehr ist ein Rückgrat der Gesellscha­ft.“gra

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Die neuen Posts zum Tod eines Coburger Feuerwehrm­annes hat Gaitzsch nach dem MOPO-Gespräch wieder gelöscht. Bei diesem Unfall in Coburg kam ein 20-Jähriger ums Leben. Er saß auf dem Beifahrers­itz im Löschzug. Nachdem er Feuerwehrl­eute als...

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