„War der Erste, der neben mir stand!“
CHEMNITZ - Joshua Kimmich war am Sonnabend ein gefragter Mann. Das mag kaum verwundern, stand doch der 22-jährige Außenverteidiger des FC Bayern bis Sommer 2015 in Diensten des sächsischen Erstligisten RB Leipzig und ist seit dieser Zeit eng mit CFC-Stürmer Daniel Frahn befreundet.
Der gebürtige Rottweiler wechselte zur Saison 2013/14 aus der Nachwuchsabteilung des VfB Stuttgart zum damaligen Drittligisten aus der Messestadt und verdiente sich dort die ersten Sporen im Männerbereich. Einer der wichtigsten Mentoren seinerzeit: Daniel Frahn. „Er hat uns damals quasi im Alleingang in die 2. Liga gebombt. Als Spieler war er ein brutales Vorbild und hat sich auf dem Platz immer für uns eingesetzt“, so Kimmich.
Auf die Unterstützung des damaligen RB-Kapitäns konnte er stets bauen: „Wenn ich mit meinem Gegenspieler aneinandergeriet, war er der Erste, der neben mir stand.“Seither haben die beiden Ex-RBLer einen guten Draht miteinander, trafen sich gar am Vortag des Pokalmatchs. „Daniel hat mich gestern Abend besucht“, berichtete Kimmich am Spieltag.
Dass der deutsche Rekordmeister und -pokalsieger die Erstrundenpartie in Chemnitz gewinnen würde, war fast ausgemacht. Dass der FCB aber durch ein „QuasiEigentor“von Daniel Frahn, der einen Freistoß von Robert Lewandowski mit dem linken Arm entscheidend abfälschte, auf die Gewinnerstraße einbog, war dann doch eine Nachfrage bei Kimmich wert. „Der Ball geht durch die Mauer. Daniel konnte kaum reagieren. Wahrscheinlich war es sogar besser, dass der Ball reingegangen ist, bevor er Rot gesehen hätte“, mutmaßt der sympathische Württemberger am Ende eines wahren Interview-Marathons.
Gegenüber den meisten seiner Mannschaftskollegen bewies der frischgebackene Confed-Cup-Sieger nach dem 5:0-Pflichtsieg der Bayern deutlich mehr Durchhaltevermögen. So meinte Weltmeister Mats Hummels bereits nach dem dritten Interview: „Das muss für heute reichen!“Michael Thiele