Chemnitzer Morgenpost

HSV wieder im Krisen-Modus

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HAMBURG - Markus Gisdol kannte keine Gnade. Der Coach des Bundesligi­sten HSV trommelte sein Pleiten-Team gestern Morgen zusammen und spielte den Profis das Video des Grauens von der Pokal-Blamage am Vortag beim DrittligaV­orletzten VfL Osnabrück (1:3) vor.

„Der Trainer hat sehr, sehr klare Worte gefunden“, berichtete Sportchef Jens Todt. Gisdol räumte grimmig ein: „Ich bin noch mitten in der Aufarbeitu­ng und kann nicht einfach zur Tagesordnu­ng übergehen.“Einzelheit­en nannte er nicht. „Es geht niemanden etwas an, wie es da abging. Ich will mir nicht in mein Innenleben schauen lassen“, grollte er und bekannte: „Einige Dinge haben mich richtig gestört.“

Zum Beispiel, dass sein Team den Kritikern „wieder einmal selbst die Vorlage“für Hohn und Spott gegeben habe. Daher will er Konsequenz­en ziehen. Offene Personalie­n wie etwa bei Akteuren, die zum Verkauf stehen, gelte es „schnellste­ns zu klären“, meinte er, ohne konkret zu werden. „Und wenn ein Spieler in dieser Woche nicht zu 100 Prozent bei der Sache ist, dann spielt er auch nicht.“

Gisdol steht jetzt vor der Situation, die er partout vermeiden wollte: Pünktlich zum Saisonstar­t ist der HSV im Krisen-Modus. Am Sonnabend kommt der FC Augsburg, ebenfalls ein Pokal-Versager, zum Bundesliga-Start. Um ein Szenario wie in der Vorsaison zu vermeiden, als nach zehn Spielen lediglich zwei Punkte zu Buche standen, muss die Mannschaft liefern. Und zwar dringend!

 ??  ?? Da lag der HSV 0:1 hinten! Osnabrücks Halil Savran hatte gerade Keeper Christian Mathenia überwunden. HSV-Spieler Sven Schipplock war nach dem Pokal-Aus bedient.
Da lag der HSV 0:1 hinten! Osnabrücks Halil Savran hatte gerade Keeper Christian Mathenia überwunden. HSV-Spieler Sven Schipplock war nach dem Pokal-Aus bedient.
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Markus Gisdol

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