Adler fordert Rache gegen Ingolstadt
AUE - Es war still im Auer Stadion, damals am 21. August 2016. In der ersten Runde des DFB-Pokals kam es gegen den damaligen Bundesligisten FC Ingolstadt zum Elfmeterschießen. 0:0 stand es nach 120 Minuten. Und 14 Schützen hatten schon getroffen. Auch FCE-Stürmer Nicky Adler schoss scharf, genau, platziert - aber an den Pfosten.
Die „Veilchen“waren raus und Adler untröstlich. Er, der auf dem Feld von seinen Emotionen lebt, am Boden zerstört. „Das glaubst du nicht“, schüttelte er nach der Partie den Kopf. Am Sonnabend, knapp 13 Monate später, hat der FC Erzgebirge die Chance zur Wiedergutmachung. Aue - mit wem auch immer als Trainer an der Seitenlinie - muss zu den Schanzern. Nur Adler kann nicht mit. „Ich werde daheim vorm TV die Daumen drücken“, seufzt er. Auswärts lässt es die Zeit selten zu, den Jungs hinterher zu fahren.
Der 32-Jährige ist seit seinem Adduktorenabriss Ende Juni außer Gefecht. Zwei Operationen standen an, nun ist er in der Reha. „Die mache ich komplett in Leipzig in der Physiotherapie Petzold bei meinem Chef-Physio Daniel Förster. Da bin ich in absolut guten Händen. Es geht voran“, grinst der Mann mit der Nummer 8. „Das passt auch. Ich bin hier immer im Zimmer 8“, haut er sich vor Lachen auf die Schenkel. „Nee, im Ernst. Es ist alles gut. Ich liege im Plan. Der Muskel ist wieder angewachsen, in der Muskulatur ist die Stabilität zurück.“
Zwei Monate hat Nicky Adler hinter sich, vier weitere liegen vor ihm. Und die werden schwer werden. „Ich werde jeden Tag daran arbeiten. In vier Monaten
möchte ich soweit sein, dass ich absolut belastbar 90 Minuten auf dem Platz stehen kann“, nimmt er sich vor. In vier Monaten - das ist im Januar, pünktlich zum Trainingslager im Süden.
Jetzt drückt er erst einmal seinen Jungs in Ingolstadt die Daumen. „Damals im Pokal, das war einfach nur Pech, einer muss verschießen. Jetzt hoffe ich auf Glück und auf drei Punkte“, zeigt er mit dem Daumen nach oben. Thomas Nahrendorf