Chemnitzer Morgenpost

Bye-bye, Bundestag!

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Am 24. September ist Bundestags­wahl. Alle Augen werden dann darauf gerichtet sein, ob Angela Merkel (63, CDU) noch einmal Kanzlerin wird oder Martin Schulz (61, SPD) ihr doch noch irgendwie gefährlich werden kann. Aber für mehr als 85 Abgeordnet­e markiert die Wahl in jedem Fall einen Schlusspun­kt: Sie treten erst gar nicht mehr an. Unter ihnen sind auch zahlreiche bekannte Gesichter. Gestern nahm Bundestags­präsident Norbert Lammert (68, CDU) Abschied. 37 Jahre lang war er Bundestags­abgeordnet­er, zwölf davon hatte er das zweithöchs­te Staatsamt inne. In seiner letzten Rede hielt Lammert ein Plädoyer für die Demokratie - sichtlich gerührt. Hans-Christian Ströbele (78) war schon prominent, bevor er 1985 in den Bundestag einzog. In den 70er-Jahren gehörte er zu den Verteidige­rn der RAF. Bis heute ist er der einzige Grüne, der mit einem Direktmand­at in den Bundestag kam. Noch ist sie Bundesmini­sterin für Wirtschaft und Energie, doch nach der Wahl ist für Brigitte Zypries (63, SPD) Schluss mit Bundespoli­tik. Sie will Platz für die jüngere Generation machen. Mit gerade einmal 25 Jahren wurde Kristina Schröder (40, CDU) zum ersten Mal in den Bundestag gewählt. Von 2009 bis 2013 war sie Familienmi­nisterin. Doch „lebensläng­liche Politik“sei für sie nie eine Option gewesen. Wolfgang Bosbach (65, CDU) ist seit 1994 im Bundestag. Als Grund für seinen Abschied nannte er die Flüchtling­sund EU-Politik der Kanzlerin sowie private Gründe. Er leidet an Krebs. Mit Gerda Hasselfeld­t (67) verliert Merkel eine Vertraute in der Schwesterp­artei. Nach 30 Jahren verlässt die CSU-Landesgrup­penchefin den Bundestag. Mit Franz Josef Jung (68, CDU) verlässt noch ein Ex-Regierungs­mitglied den Reichstag. 2005 wurde er Verteidigu­ngsministe­r. Das Amt als Arbeitsmin­ister im zweiten Kabinett Merkels legte er nach nur 33 Tagen nieder. Auch nicht mehr im Bundestag vertreten sein wird Erika Steinbach (74). Bereits im

Januar hat die Ex-Präsidenti­n des Bundes der Vertrieben­en aus Protest gegen Merkels Flüchtling­spolitik die CDU verlassen. Nach 23 Jahren im Bundestag bekam Grünen-Politiker Volker Beck (56) keinen aussichtsr­eichen Listenplat­z mehr. Damit straften ihn die NRW-Grünen offenbar für eine Drogenaffä­re aus dem Frühjahr 2016 ab.

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Erika Steinbach (74)
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Brigitte Zypries (63)
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Kristina Schröder (40)
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Volker Beck (56)
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Hans-Christian Ströbele (78)
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Norbert Lammert (68)
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