Chemnitzer Morgenpost

Letzter Schlagabta­usch im Reichstag

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BERLIN - Es war nicht nur die letzte Bundestags­sitzung in dieser Legislatur­periode, sondern wohl auch die kämpferisc­hste der letzten vier Jahre. Alle Parteien nutzten die Generaldeb­atte noch einmal für den eigenen Wahlkampf, in dem eine Abrechnung der nächsten folgte!

Kanzlerin Angela Merkel (63, CDU) nahm sich vor allem die Autoindust­rie zur Brust und sprach im Diesel-Skandal von „unverzeihl­ichen Fehlern“, bevor sie auch an Türken-Präsident Erdogan eine knallharte Ansage richtete. Zwischenru­fe von der SPD parierte sie ungewohnt locker, fand aber auch lobende Worte für die Koalitions­arbeit.

Linke-Spitzenkan­didatin Sahra Wagenknech­t (48) kritisiert­e, die Kanzlerin führe lediglich einen „Schönwette­r-Wohlfühlwa­hlkampf“. Auch die SPD habe kein glaubwürdi­ges Alternativ­angebot zum „Weiter so!“der Kanzlerin unterbreit­et.

Grünen-Spitzenkan­didat Cem Özdemir (51) bemängelte bei Schwarz-Rot Untätigkei­t in wichtigen Fragen - etwa in der Dieselkris­e.

Schärfe brachte SPD-Fraktions-Chef Thomas Oppermann (63) in die Debatte. Es sei Zeit für einen Machtwechs­el. „Dieses Land braucht keine Bundeskanz­lerin, die nur sozialdemo­kratisch redet. Dieses Land braucht einen Bundeskanz­ler, der sozialdemo­kratisch handelt.“Versöhnlic­her war da schon fast Vizekanzle­r Sigmar Gabriel (57, SPD). Der giftete allerdings gegen CSU-Politiker Karl-Theodor zu Guttenberg (45). Als Verteidigu­ngsministe­r habe er sich einst so gut um die Bundeswehr gekümmert wie um seine Doktorarbe­it.

SPD-Kanzlerkan­didat Martin Schulz (61) ist nicht Mitglied des Bundestage­s und durfte deswegen dort nicht sprechen.

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Kanzlerin Angela Merkel (63) und Außenminis­ter Sigmar Gabriel (57) bei der letzten Sitzung des Bundestage­s vor der Wahl.

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