Serien-Brandstifter postete seine Taten auf Facebook
Drei Pilzsucher im Wald verschollen
BAUTZEN - Pilz-Region Lausitz: Was den Feinschmecker freut, nervt die Polizei zunehmend. Gleich drei Mal mussten die Beamten an einem Tag ausrücken, weil Pilzsucher sich verirrt hatten.
Schon am Mittag ging es los: Eine Frau aus Zeißholz (bei Hoyerswerda) rief die Polizei: Ihr Ehemann (61) war von der Pilzsuche nicht zurückgekehrt. Mehrere Streifen und ein Mantrailer rückten aus, schließlich fand der Mann am Nachmittag den Weg zu einer Gastwirtschaft.
Da mussten die Beamten schon den nächsten Fall in Zerna (bei Kamenz) aufnehmen: Diesmal vermisste ein Mann seine Ehefrau (62). Eine Stunde brauchte die Polizei, um die Dame ausfindig zu machen - in nur 75 Meter Entfernung zum Gatten.
Der nächste Anruf kam dann in der Nacht aus Preititz nahe Bautzen. 22.40 Uhr war hier ein Mann (62) noch immer nicht aus dem Wald zurück. Polizeisprecher Thomas Knaup (40): „In der Gegend befinden sich viele Teiche, darum haben wir gleich die Rettungshundestaffel alarmiert.“ LEIPZIG - Das ist schon dreist! Der am Mittwoch in Leipzig inhaftierte mutmaßliche SerienBrandstifter (MOPO berichtete) hat sich auf Facebook seiner Taten gebrüstet.
Da rieben sich die Ermittler die Augen: Auf einem seiner fünf (!) Facebook-Profile
Die ganze Nacht war das Suchkommando unterwegs, fand schließlich Pilzkorb und Fahrrad. Entwarnung gab es erst am Morgen: Die Frau rief an, dass ihr Mann nun zu Hause wäre. Insgesamt waren an einem Tag über zehn Streifen im Einsatz. Die Polizei rät immer ein geladenes Handy mitzunehmen, nicht allein zu gehen und Sichtkontakt zu Begleitern zu halten. eho postete Ronny M. (41) einen Einsatzbericht der Freiwilligen Feuerwehr Leipzig-Grünau. Die hatte über zwei Einsätze in der Nacht zum Montag im Horror-Hochhaus Stuttgarter Allee 30 berichtet, wo zum wiederholten Male im Fahrstuhl und vor Wohnungstüren Brände gelegt worden waren.
Auch für diese Taten ist der mutmaßliche SerienBrandstifter den Ermittlungen der Kripo zufolge verantwortlich. Nur 24 Stunden und vier weitere Brandanschläge später wurde Ronny M. von einem Polizisten in flagranti beim Zündeln erwischt.
Nach bisherigen Ermittlungen sollen mindestens elf Brandstiftungen im Horrorhaus auf sein Konto gehen. Wie die Morgenpost von Bekannten des arbeitslosen Straßenkehrers erfuhr, war der mehrfach vorbestrafte Mann erst im Juli aus der Haft entlassen worden. Er selbst wohnte auch in dem Hochhaus. -bi.-