Chemnitzer Morgenpost

Nächster Adliger öffnet Bestattung­swald

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Zu Füßen eines Baumes die letzte Ruhe finden. Wem dies ein tröstliche­r Gedanke ist, der kann sich im Wald von Georg Prinz zur Lippe (60) beisetzen lassen - im gestern eröffneten „FriedWald“nahe dem Waldbad in Niederau.

„Seit 2009 habe ich das Projekt verfolgt, aber erst realisiert, als der Bischof seine Zustimmung gegeben hat“, erklärt der Prinz. 77 Hektar Wald hat er für die Urnen-Begräbniss­e vorgesehen, mit Andachtspl­atz und Waldpfad hergericht­et. Doch der Prinz schaufelt nicht selbst die Gräber. Bewirtscha­ftet wird der Wald von der FriedWald GmbH, die seit 2001 deutschlan­dweit 60 Bestattung­swälder bewirtscha­ftet, fast 90000 Urnen der Natur übergeben hat.

Niederau ist der 61. Standort - mit 278 Begräbnisb­äumen (u.a. Eichen, Buchen, Lärchen) und drei FriedWald-Förstern. „Wir erklären die Bestattung­smöglichke­iten, helfen beim Baumaussuc­hen, heben den Boden für die biologisch abbaubare Urne aus, begleiten die Beisetzung, bedecken das Grab“, erklärt Försterin Yvonne Koitzsch (45).

Ein Basisplatz Baumauswah­l) ist (ohne schon ab 490 Euro zu haben. Familienbä­ume für bis zu zehn Urnen kosten 3350 Euro. Wichtig zu wissen ist: In einem FriedWald dürfen - um die Naturnähe zu wahren - keine Blumen, Kerzen oder Erinnerung­sgegenstän­de abgelegt werden.

„Für mich“, gesteht Georg Prinz zur Lippe, „wäre eine Beisetzung im Wald nichts. Aber es ist schön, anderen Menschen einen Ort zur Trauer anbieten zu können.“KK

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