Tiffert will nicht in Rente gehen
„Ich spiele noch, soweit mich meine Füße tragen“
AUE - Vor zehn Monaten im spanischen Wintercamp in Torre-Pacheco sprach die MOPO mit Christian Tiffert über seine Zukunft. Spielen so lange wie möglich und dann die Seite im Verein wechseln - vom Kicker in die Funktionärsebene, so beschrieb der 35-Jährige im Januar seinen Wunsch. Aue erfüllt ihn diesen.
Damals stand er bis Juni unter Vertrag, im April wurde bis 2018 verlängert. Nun setzte er seine Unterschrift unter ein neues Arbeitspapier: Datum 30. Juni 2019. Dabei war er schon für ein Jahr Fußballrentner, beendete 2014 seine Karriere als Aktiver nach seiner Station in Bochum. „Nicht schlecht, oder?“, lacht er. „Vom Sofa rauf auf den Rasen und nochmal vier Jahre in Aue als Spieler. Das hätte ich damals nicht gedacht, auch weil es im Fußball schnell geht.“
Mit jetzt 35 gehört er nicht mehr zur jungen Garde, aber er ist unverzichtbar. Er zieht im Mittelfeld die Fäden, gibt Tempo und Strategie vor, ist neben Kapitän Martin Männel der Anführer der Truppe. Eine Szene dafür steht exemplarisch: In St. Pauli zog sich „Tiffi“einen Cut am Kopf zu. Rausgehen war keine Option. Er setzte ein Zeichen, ließ sich tackern und kämpfte weiter. Heute ist die Narbe verheilt. „Sie sieht jetzt aus wie eine Falte. In meinem Alter kann ich das so durchgehen lassen“, lacht Tiffert laut. Unlängst bezeichnete er den FCE als schönste Station seiner nun schon 17 Jahre langen Profi-Laufbahn. Darauf kann sich der Verein etwas einbilden. „Ich fühle mich gut, der Körper macht mit, es macht mir noch immer unheimlich viel Spaß. Daher war es für mich keine Frage, nochmal zu verlängern. Solange ich gebraucht werde und das Niveau halten kann, bin ich da“, so Tiffert. Da auch seine Familie längst im Erzgebirge angekommen ist, wird er auch nach seiner Karriere bleiben. Schon vor eine Jahr gab es Gespräche dazu. Das erklärte er bereits in Spanien, die Zusage hat er von Präsident Helge Leonhardt. Sportdirektor oder Sportvorstand werden. dieser Posten soll es „Aber erstmal spiele ich noch, soweit mich meine Füße tragen.“
Thomas Nahrendorf