Ex-Dynamo Janßen fliegt bei St. Pauli
HAMBURG - Der kriselnde FC St. Pauli hat seinen Kuschelkurs jäh beendet und Trainer Olaf Janßen durch Markus Kauczinski ersetzt. Der neue Chefcoach erhält beim hoch gehandelten, aber tief gestürzten Zweitligisten einen Vertrag bis 2019 und soll nach sieben Spielen ohne Sieg schnellstmöglich die Trendwende herbeiführen.
„Durch die jüngste sportliche Entwicklung sind große Bauchschmerzen entstanden“, sagte Sportchef Uwe Stöver mit Blick auf die Pleiten in Fürth (0:4) und Bielefeld (0:5). „Markus ist ein Kenner der 2. Liga. Er hat bewiesen, dass er Teams stabilisieren und weiterentwickeln kann“, erläuterte Stöver den von Präsidium, sportlicher Führung und Aufsichtsrat gemeinsam getragenen Entschluss zum Trainerwechsel.
Mit der Freistellung von Janßen (2014 bis 2015 auch erfolgloser Dynamo-Coach) nach nur 157 Tagen haben Klubchef Oke Göttlich & Co. bewiesen, dass sie auch zu unpopulären Entscheidungen fähig sind. Anders als 2016/17 bei Ewald Lienen hielten sie nicht am Coach fest. Allerdings ist die Lage auch eine andere: Lienen musste eine beispiellose Verletzungsserie verkraften, durch die der Kiezklub als nahezu abgeschlagener Tabellenletzter überwinterte. Mit Lienen und dem neuen Co-Trainer Janßen gelang danach mit 34 Punkten die beste Rückrunde der VereinsGeschichte.