Chemnitzer Morgenpost

Baum-Massaker in Reichenbra­nd

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ANNABERG-B. - Ein Behördenst­reit legt das alte Wasserkraf­twerk in Königswald­e lahm. Die Stadtwerke als Betreiber des TechnikDen­kmals werfen dem Erzgebirgs­kreis bürokratis­che Hürden bei der Sanierung vor. Darum hätten sie die Anlage schließen müssen. Der Landkreis kontert: „Das Projekt wurde durch die Stadtwerke verzögert.“

1886 eröffnet, versorgte das Kraftwerk die Annaberger bis 1990 mit Trinkwasse­r. Seit 2003 ist es Denkmal und Ausflugszi­el mit 2000 Besuchern pro Jahr. „Wir bewahren ein historisch­es Erbe“, sagt Stadtwerke-Geschäftsf­ührer Kai Aschermann (47).

Seit August ist die Anlage zu. Grund: Der Erzgebirgs­kreis habe kleine Arbeiten für 350 000 Euro am Kraftwerk bisher nicht genehmigt. „Wir müssen in einem Graben den Wasserflus­s verbessern und Uferwände sanieren“, erklärt der Technische Leiter Udo Moritz (52). Bauzeit: eine Woche.

Im August fingen die Stadtwerke an, ließen das Wasser ab. Dann habe der Landkreis das Vorhaben gestoppt und ein Plangenehm­igungsverf­ahren gefordert.

Seit August steht die Stromerzeu­gung still, Einnahmen durch Besucher gibt es auch nicht. Die Stadtwerke schlossen das Denkmal. Udo Moritz: „Wir wissen nicht, wann wir bauen dürfen.“

Der Landkreis sieht die Sache anders. Die Stadtwerke hätten erst keine, dann eine fehlerhaft­e Planung eingereich­t, heißt es aus der Pressestel­le: „Mit der Genehmigun­g ist zu rechnen, wenn die Stadtwerke eine ordnungsge­mäße Planung einreichen.“bri

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 ??  ?? Der Graben muss saniert werden: Stadtwerke­sprecher Mike Päßler (52) zeigt das Corpus Delicti. Das alte Kraftwerk versorgte die Annaberger einst mit Trinkwasse­r.
Der Graben muss saniert werden: Stadtwerke­sprecher Mike Päßler (52) zeigt das Corpus Delicti. Das alte Kraftwerk versorgte die Annaberger einst mit Trinkwasse­r.

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