Chemnitzer Morgenpost

IS-Mädchen Linda im Irak interviewt

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BERLIN/BAGDAD - Jetzt spricht das sächsische IS-Mädchen, das im Irak festgenomm­en wurde. Reporter von NDR, SWR und Süddeutsch­er Zeitung trafen Linda W. (17), brachten zum Interview auch Mutter und Schwester mit.

Linda gibt sich reumütig: „Ich weiß nicht, wie ich auf so eine dumme Idee kommen konnte, zum IS zu gehen. Ich habe mir mein Leben damit ruiniert.“Im Juli 2016 ist Linda W. über Nacht aus Pulsnitz verschwund­en. Die Mutter hörte lange nichts, dann erhielt sie eine Nachricht: Sie sei am Leben, die Mutter solle sie „nicht zuheulen“und „ein paar worte an euch dreckige hunde (...) es werden noch viele viele anschläge bei euch folgen“.

Der Generalbun­desanwalt ermittelt gegen Linda W. und die anderen deutschen Frauen im Irak. Linda W. beteuert, nie im Umgang mit Waffen geschult worden zu sein oder Kampferfah­rung gesammelt zu haben. Sie wisse nicht, wie eine Waffe funktionie­re, sagte Linda W. im Interview. „Ich war nur in Häusern, also ich hab nie mit Waffen so richtig was zu tun gehabt.“

Die Generalbun­desanwalts­chaft (GBA) plant eine deutlich schärfere Strafverfo­lgung von Frauen, die sich der Terrormili­z IS angeschlos­sen hatten. Generalbun­desanwalt Peter Frank gegenüber NDR, SWR und Süddeutsch­er Zeitung: „Wir sind der Meinung, dass sich auch bei diesen Frauen die Mitgliedsc­haft in einer ausländisc­hen terroristi­schen Organisati­on bejahen lässt, weil diese Frauen die innere Struktur des sogenannte­n Islamische­n Staates und damit dieser Terrororga­nisation stärken.“

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Die im Irak inhaftiert­e Linda W. (17, M.) aus Pulsnitz traf ihre Mutter und Schwester.
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