Nazi-Symbolik? Shitstorm gegen Logo im neuen Anti-Terror-Panzer
LEIPZIG - Das am Freitag in Betrieb genommene Anti-Terror-Panzerfahrzeug der sächsischen Polizei sorgt für Entrüstung. Schuld ist eine Stickerei auf den Sitzen des „Survivor R“, die einige Kritiker an Nazi-Symbolik erinnert.
Symbolisierte Adlerschwingen, Lorbeerkranz, darinnen ein Sachsenwappen mit Krone und zwei Löwen - das ist seit über zweieinhalb Jahrzehnten das (inoffizielle) Signet des Spezialeinsatzkommandos der Polizei Sachsen. Entworfen wurde es 1991 von dessen Gründer, dem späteren Landespolizeipräsidenten HansUlrich Herzberg (73). Jetzt prangt das Logo auf den „Survirvor“-Sitzen - umrandet von einem im altdeutschen Fraktur-Textur-Mix aufgestickten Schriftzug „Spezialeinsatzkommando Sachsen“. Vor allem das sorgt im Netz für einen Shitstorm: „Fast wie früher ... fehlen nur Adler und Kreuz“, „Das stinkt, nicht zum ersten Mal, zum Himmel“- so Twitter-Kommentare.
Grünen-Politiker Volker Beck (57) fordert auf Twitter gar die Offenlegung der Bestelldokumente. Und für die sächsischen Grünen formulierte der Landtagsabgeordnete Valentin Lippmann (26) noch am Sonntag eine Kleine Anfrage, mit der er von der Staatsregierung erfahren will, wer die umstrittene Stickerei zu verantworten hat. „Die Bestickung der Sitze war ein Angebot des Herstellers, das wir wahrgenommen haben“, outete die Sprecherin des Landeskriminalamtes (LKA), Kathlen Zink, ihre Behörde gestern als Auftraggeberin. Das Signet sei ein identitätsstiftendes Logo des sächsischen SEK. „Das ist weder gesetzeswidrig noch rechte Symbolik“, verwahrte sie sich gegen den öffentlichen Stoß in die rechte Ecke. Allerdings werde der Fall im LKA nun intern ausgewertet. -bi.-