Chemnitzer Morgenpost

Merkel drückt aufs Tempo

Mit Volldampf in den GroKo-Poker

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BERLIN - Was geht, was nicht? Die SPD verlangt Bewegung von der Kanzlerin und demonstrie­rt Selbstbewu­sstsein. Die Union zeigt sich unbeeindru­ckt. Viel Zeit für Geplänkel bleibt nicht.

Zum Start in die entscheide­nde Woche der Koalitions­verhandlun­gen mit der SPD haben führende Unionspoli­tiker Kompromiss- und Grenzlinie­n markiert. Für die CDU wies Saar-Ministerpr­äsidentin Annegret Kramp-Karrenbaue­r (55) SPD-Forderunge­n nach einer weitreiche­nden Nachbesser­ung der Sondierung­sergebniss­e zurück. Der designiert­e bayerische Ministerpr­äsident Markus Söder (51, CSU) nannte die Begrenzung der Zuwanderun­g essenziell.

Aus der SPD äußerte sich zunächst nur Berlins Regierende­r Bürgermeis­ter Michael Müller (53) - er verlangte Entgegenko­mmen von Kanzlerin Angela Merkel (63, CDU). Es gebe keinen Grund, sich unter Wert zu verkaufen.

Doch die CDU-Chefin drückt aufs Tempo: Sie wolle „auf zügige Verhandlun­gen achten“. Merkel fürchtet offenbar, die Bürger könnten bei einer sich hinziehend­en Hängeparti­e die Geduld verlieren. Und: Umso später die SPD-Mitglieder über einen Koalitions­vertrag entscheide­n, umso wahrschein­licher könnte am Ende ein Nein stehen.

Noch am Sonntagabe­nd wollte die 15 Mitglieder starke kleine Runde der Verhandler zusammenko­mmen und erste Ergebnisse bewerten. Union und SPD wollen ihre Verhandlun­gen wenn möglich bis kommenden Sonntag abschließe­n. Zusätzlich gibt es einen Zeitpuffer von zwei weiteren Tagen.

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Merkel (63) und Schulz (62).
Gehen energisch in die entscheide­nden GroKo-Verhandlun­gen: die Parteichef­s von CSU, CDU und SPD, Seehofer (68), Merkel (63) und Schulz (62).

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