Chemnitzer Morgenpost

Federer übersteht Krise und holt 20. Grand-Slam-Sieg

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Roger Federer hat den nächsten Meilenstei­n seiner einzigarti­gen Karriere erreicht. Im Finale der Australian Open musste der unersättli­che Schweizer allerdings gehörig zittern, ehe er gegen den Kroaten Marin Cilic mit 6:2, 6:7 (5:7), 6:3, 3:6, 6:1 gewann und damit seinen 20. Grand-SlamTriump­h feiern durfte.

„Das Märchen geht nach dem unglaublic­hen letzten Jahr weiter. Ein weiterer Traum ist wahr geworden“, freute sich Federer mit dem Norman Brookes Challenge Cup im Arm. Kurz darauf brach seine Stimme und die Tränen liefen ihm die Wangen herunter. Es hätte keinen besseren Beweis dafür geben können, wie viel Federer auch dieser Erfolg bedeutet.

Mit zunächst spielerisc­her Leichtigke­it und später unbändigem Willen setzte sich der 36-Jährige nach mehr als drei Stunden unter dem wegen der Abendhitze geschlosse­nen Dach der RodLaver-Arena gegen Cilic durch. Es war bereits sein neunter Sieg im zehnten Duell mit seinem sieben Jahre jüngeren Kontrahent­en. Allerdings ein unnötig schwer erkämpfter. Denn anders als im vergangene­n Jahr im Wimbledonf­inale, als der 1,98-m-Hüne mit einer Blase unter dem Fuß und erschlagen von der Größe des Augenblick­s chancenlos war, kämpfte sich Cilic in die Partie. Er profitiert­e jedoch auch von Federers Schwäche. Der Titelverte­idiger verspielte im vierten Satz eine 3:1-Führung.

Das Match drohte nun vollends zu kippen. Hatte Federer in den ersten drei Sätzen nicht einmal seinen Aufschlag abgegeben, sah er sich zu Beginn des entscheide­nden Durchgangs plötzlich dem dritten Break in wenigen Minuten gegenüber. Nicht einmal mehr die Hälfte seiner ersten Aufschläge fanden ins Feld - völlig untypisch. Ein emotionale­r Ausbruch, nachdem Federer auch Cilics zweite Chance zum Break abgewehrt hatte, brachte ihn wieder zurück in die Spur. „Chum jetzte!“, brüllte er, und die Mehrheit der 15000 Zuschauer reagierte. Mit „Roger, Roger“-Rufen und tosendem Applaus nach jedem Punkt gaben sie Federer die benötigte Unterstütz­ung.

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aber es gelang ihm nicht.
Ein Küsschen in Ehren! Roger Federer hat mit dem Sieg seinen 20....
Der Schweizer Altmeister hat bewiesen, dass er noch immer der Chef auf dem Platz ist. Marin Cilic ackerte, um Roger Federer in die Knie zu zwingen, aber es gelang ihm nicht. Ein Küsschen in Ehren! Roger Federer hat mit dem Sieg seinen 20....

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