Chemnitzer Morgenpost

So teuer sind DDR-Fahrzeuge

- Von Torsten Hilscher

Einst eine Last, jetzt heiß begehrt. Autos der DDR-Zeit liegen vor allem bei Sammlern wieder voll im Trend. Einer aktuellen Übersicht zufolge steigt ihr Wert kräftig - oft über den Anschaffun­gspreis.

Es klingt wie ein typischer DDR-Witz: „Du fährst Wartburg?!“, „Klar, hab geerbt.“Ost-Autos entwickeln sich zur Geldanlage. Allen voran Pkws aus DDR-Produktion. Und hier sind die aus sächsische­r Fertigung am beliebtest­en, gefolgt vom Wartburg.

Erarbeitet hat die Übersicht das (westdeutsc­he) Magazin „AutoClassi­c“in seinem Sonderheft „Ost-Klassiker“.

Am teuersten sind demnach die Dresdner Rennwagen RS1000 aus dem Hause Melkus. Die straßentau­glichen Flitzer der Jahre 1969 bis 1980 sind je nach Zustand 60 000 bis 80 000 Euro wert! Der Neupreis lag bei 30000 DDR-Mark. Kein Wunder: Von den einst 101 gebauten soll es nur noch 50 geben. Und die schicken Wartburg-Cabrios der Firma Gläser aus Dresden kosten im Edelzustan­d 15 000 Euro - Tendenz steigend.

Für diese Summe ist ein IFA F9 nur im mittleren Zustand zu haben. Der Stromlinie­n-Kompakte hat seine Wurzeln Ende der 1930er. Richtig Leben hauchten ihm die Autobauer aus Zwickau (und im Wesdie ten Audi-DKW-Leute) nach dem Krieg ein. Heute kostet ein Ost-F9-Cabrio aus den Jahren 1949-’55 schon mal 22 000 Euro.

Es folgt der Barkas aus Karl-Marx-Stadt/Chemnitz. Ein gut restaurier­ter „DDR-Bulli“kostet jetzt mindestens 9000 Euro. Ebenfalls wieder Geld wert ist ein Wartburg de luxe. Für die von 1966 bis 1989 gebauten Limousinen werden gern 4500 Euro aufgerufen. Seine abgerundet­en Vorgänger der 311er- und 312er-Reihe bringen schon mal 5000 Euro. Selbst eine aufpoliert­e 601er-Trabi-Limousine ist nicht mehr für unter 4 500 Euro zu haben, der Kübel kostet bis zu 7 500 Euro.

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RS1000.
Er läuft und läuft und läuft: Gut gepflegte „Plaste-Bomber“gewinnen wieder an Wert. Hier Trabis beim Trabant-Treffen in Zwickau. Heinz Melkus (1928-2005) mit einem RS1000.

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