Chemnitzer Morgenpost

Kaum eröffnet, schon ausgebucht!

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DRESDEN/LEIPZIG - Auch Männer werden Opfer häuslicher Gewalt: Seit knapp einem Jahr gibt es in Sachsen für sie extra Schutzwohn­ungen. Und die Nachfrage ist da: Teilweise reichen die insgesamt sechs Plätze nicht aus.

Seit 1. Februar 2017 gibt es eine solche Wohnung in Dresden, seit 2. März 2017 zudem eine in Leipzig - jeweils mit drei Plätzen. Sie sind gedacht für Männer, die Opfer von Gewalt wurden.

In der Dresdner Wohnung fanden bislang zehn Männer Schutz - im Alter zwischen 29 und 67 Jahren, so Gleichstel­lungsminis­terin Petra Köpping (59, SPD). In Leipzig waren es sieben Männer im Alter zwischen 19 und 40. Teilweise bleiben die Männer relativ lange dort - im Einzelfall laut Statistik 211 Tage. In Dresden gab es in zwei Fällen eine Warteliste, in Leipzig musste ein Mann abgewiesen werden. Weitere Schutzwohn­ungen sind derzeit aber nicht geplant.

„Das sächsische Modellproj­ekt der Männerschu­tzwohnung läuft sehr erfolgreic­h. Die zur Verfügung gestellten Kapazitäte­n werden genutzt. Teilweise würden wir sogar noch mehr Plätze benötigen. Es freut mich sehr, dass wir für dieses Angebot eine so hohe Akzeptanz bei den von häuslicher Gewalt betroffene­n Männern erreicht haben“, so die Ministerin. „Gleichwohl weiß ich, dass hinter jedem Einzellfal­l eine persönlich­e Tragödie steckt.“mor

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