Komisches Kürzel
Toyota steht eigentlich für Vernunft und Hybrid. Mit dem Yaris GRMN wecken die Japaner aber ganz gehörig die Emotionen.
Der 156 kW/212 PS starke Kleinwagen tritt gegen Wettbewerber wie VW Polo GTI, Peugeot 208 GTi, Mini Cooper S oder Renault Clio R.S. an. Mit 30 900 Euro ist der in Europa auf insgesamt 400 Stück limitierte Sportler kein Schnäppchen und doch schon fast ausverkauft. Ein Sechsgang-Getriebe bringt die Kraft in Kombination mit einer Differenzialsperre nach Torsen-Prinzip an der Vorderachse auf die Straße. Eine Automatik oder ein DSG sind nicht erhältlich. Der Standardspurt gelingt in 6,4 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit ist bei 230 km/h erreicht. Mit nur 1 135 Kilogramm gehört er zu den Leichten und erreicht ein Leistungsgewicht von 5,35 Kilogramm pro PS. Kein schlechter Wert. In der praktischen Erprobung überzeugte der sportliche Kleine sowohl auf der Autobahn als auch auf kurvenreichen Bergstraßen. Das Triebwerk spricht direkt an, mangels Turbolader gibt es auch kein Turboloch. Obwohl 250 Nm erst mal nicht zu üppig klingen, reicht
die GRMN: Das Kürzel steht für „Gazoo Racing Masters of Nürburgring“und ist als Reminiszenz an das Toyota-Motorsport-Team gedacht, das an der legendären Rennstrecke angesiedelt ist. Der Namensbezug hat durchaus Berechtigung. Mit der Entscheidung, mit einem Yaris wieder werksseitig an Rallye-Weltmeisterschaften teilzunehmen, kam auch der Entschluss, einen zivilen Ableger für die Straße zu entwickeln. Dabei wurden im Vergleich zum Standard-Yaris neben einem neuen Motor rund 200 Teile neu implantiert. Darunter sind eine neue Auspuff-Anlage, Sachs-Hochleistungsdämpfer, eine Vierkolben-Bremsanlage von Advics, ein neues Thermomanagement. Durchzugskraft aus, um auch aus dem vierten Gang heraus noch zu beschleunigen. Ab etwa 4000 Umdrehungen hört man auch den Motor. Darunter lässt sich eher ein verhaltendes Knurren vernehmen.
Fährt man zurückhaltend, dürfte der Normverbrauch von 7,5 Litern nicht allzu sehr überboten werden. Bei Nutzung des sportlichen Potenzials sollte man aber ruhig drei Liter mehr einplanen. Etwas höher wird der Verbrauch beim Einsatz auf der Rennstrecke sein. Wer aber einen „Master of the Nürburgring“artgerecht testen möchte, nimmt das mit einem breitem Grinsen im Gesicht gern in Kauf.