Merkel will letzte Hürden meistern
BERLIN - Die Kanzlerin hat von Anfang an auf zügige Verhandlungen gepocht. Und nach einer Woche GroKo-Poker scheint die Rechnung aufzugehen - auch wenn es noch an einigen Stellen klemmt. Union und SPD sind in der heißen Phase - der Countdown für eine Neuauflage der Großen Koalition läuft.
Kanzlerin Angela Merkel (63, CDU) betonte, dass bis zu einer Einigung bei den Koalitionsverhandlungen mit SPD und CSU noch einige Hürden zu beseitigen seien. Es gebe noch „eine ganze Reihe sehr ernster Dissenspunkte, so Merkel zum Start in die entscheidenden Marathonverhandlungen von CDU, CSU und SPD für eine erneute Große Koalition. „Wir sind guten Willens, sie zu überwinden. Aber da liegt noch ein Riesenstück Arbeit vor uns.“
SPD-Chef Martin Schulz (62) sagte, nun müsse „Sorgfalt vor Schnelligkeit“gehen. Der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer (68) zeigte sich „überzeugt, dass wir das schaffen“. Es gebe bisher keinen Grund davon aus-
zugehen, dass die Verhandlungen länger als bis einschließlich Sonntag dauerten.
Als entscheidende Knackpunkte nennen die GroKo-Unterhändler übereinstimmend die Abschaffung der Zwei-Klassen-Medizin und von sachgrundlos befristeten Arbeitsverträgen beides fordert die SPD. In diesen Punkten werde man in den kommenden Tagen noch „hart“verhandeln, kündigte Schulz an.
In anderen Bereichen haben die Fachgruppen dagegen bereits Kompromissvorschläge vorgelegt: Nach milliardenschweren Einigungen bei Bildung und Rente kamen die Unterhändler auch in der Wirtschafts-, Gesundheits-, Verkehrs- und Innenpolitik voran.