Chemnitzer Morgenpost

„Reichsdame Birgit“scheitert mit Berufung

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ZWICKAU - Sie ist wohl Sachsens renitentes­te Reichsbürg­erin: Birgit F. (63) aus Zwickau. Weil sie eine Gerichtsvo­llzieherin und eine Rechtspfle­gerin mit unberechti­gten Schadenser­satzforder­ungen in Höhe von 190 Millionen Euro schikanier­te, wurde sie im August zu neun Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Jetzt zog die Frau in die Berufungss­chlacht.

Nein, auf der Anklageban­k wollte Birgit F. partout nicht Platz nehmen. Als ideologisc­h gestählte Reichsdame lehnt die Seniorin die hiesigen Jusitzbehö­rden ab. Folglich verfolgte sie ihren eigenen Berufungsp­rozess vom Zuschauerr­aum aus. Formell war es damit ein Prozess in Abwesenhei­t der Angeklagte­n.

Die 4. Strafkamme­r beschäftig­te sich dennoch in gebotener Ausführlic­hkeit mit der skurrilen Geschichte. Aus Verärgerun­g über diverse Vollstreck­ungsbefehl­e hatte Frau F. in einem US-Schuldenre­gister die Fantasiefo­rderungen gegen die Gerichtsvo­llzieherin und die Rechtspfle­gerin online eingetrage­n und anschließe­nd an eine Inkasso-Firma auf Malta abgetreten. Die wiederum versuchte nun, die vermeintli­chen Schulden in Deutschlan­d beizutreib­en (MOPO berichtete).

Wie schon das Amtsgerich­t zuvor, erkannte auch das Landgerich­t in dieser Malta-Masche eine versuchte Nötigung und wies letztlich die Berufung per Urteil zurück. Es bleibt folglich bei den neun Monaten. Allerdings hat die bereits vorbestraf­te „Reichs-Birgit“nun noch die Möglichkei­t, am Oberlandes­gericht in Revision zu gehen.

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Berufung vor Gericht: „Reichsbürg­erin“Birgit F. (63) aus Zwickau.
Scheiterte mit ihrer Berufung vor Gericht: „Reichsbürg­erin“Birgit F. (63) aus Zwickau.

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