„Haben alles in der eigenen Hand“
AUE - „Der Starke ist am mächtigsten allein“, ließ Friedrich Schiller einst seinen Wilhelm Tell sagen. Heißt umgemünzt auf die derzeitige Auer Situation: Das Team muss sich auf sich konzentrieren, nicht nach links oder rechts schauen. Nur dann ist es stark genug, den Klassenerhalt zu schaffen. Der Blick auf die
Konkurrenz lenkt nur ab.
Das 1:1 in Sandhausen ist einzeln gesehen gut, gesamt betrachtet aber zu wenig, denn im Keller gab es an diesem Spieltag einen Aufstand. Kaiserslautern, Darmstadt und Fürth haben allesamt gegen besser dastehende Vereine gewonnen. Dadurch rückt die Tabelle ganz, ganz eng zusammen. Mit Ausnahme der drei führenden Teams kann sich keiner sicher sein, völlig irre! Zwischen Platz vier und 18 liegen gerade mal 13 Punkte. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es nach 25 Spieltagen 25 Zähler! Vor zwölf Monaten war der FCE mit 23 Punkten Vorletzter, jetzt hat er sechs mehr.
„Wir dürfen uns nicht verrückt machen lassen. Wir haben es jetzt gesehen, uns hilft keiner. Wäre schön gewesen, wenn Union, Dresden und Nürnberg gewonnen hätten. Aber es ist anders gekommen. Daher: Wir können uns nur selbst helfen. Wir haben Wochenende für Wochenende die Möglichkeit, Punkte zu holen“, so Mittelfeldspieler Clemens Fandrich zur Situation in der Tabelle.
„Ich gehe davon aus, dass da noch einer mit unten reinrutscht, der jetzt noch nicht daran glaubt, sich sicher wähnt. Das ist für alle gefährlich und einige unterschätzen das vielleicht noch. Das tun wir auf keinen Fall“, so Fandrich.
Er sieht es als Pluspunkt, dass Aue in den letzten neun Partien nur gegen die ran muss, die ähnlich dastehen. „Auch wenn wir in Sandhausen gern gewonnen hätten, aber der eine Punkt zählt, es ist wieder einer mehr. Wir haben eine ordentlich Ausgangsposition. Wir sind auf keinen angewiesen, haben
alles in der eigenen Hand, weil wir fast ausnahmslos gegen die direkte Konkurrenz spielen.“
Nächste Woche schon bei Union - da steht Fandrich allerdings im Gästefanblock. Er sah in Sandhausen seine fünfte Gelbe.
Thomas Nahrendorf