Chemnitzer Morgenpost

Gescheiter­ter Werft-Retter nahm kranken Vati aus

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DRESDEN - Er wollte einst die Laubegaste­r Werft retten. Nicht nur das scheiterte. Auch seine eigene Firma - Stahlbau in dritter Generation ging pleite. Das brachte Peter H. (62) schon einige Einträge ins Strafregis­ter ein. Gestern stand er wieder vor Gericht: Weil er 25 000 Euro vom Konto seines demenzkran­ken Vaters Herbert (93) veruntreut hatte.

Dank einer Betreuungs­vollmacht kam der Junior ganz einfach ans Geld. Wortreich erklärte der Handwerksm­eister, dass er davon selbstvers­tändlich Ausgaben des Vaters bestritt. Den „Rest“nutzte er zur (inzwischen gescheiter­ten) Rettung der Firma. Ein Ex-Mitarbeite­r: „Er sagte oft: ‚Herbert hat uns ausgeholfe­n.‘ Wenn wir Material kauften, nutzte er die EC-Karte vom Vater, nie die der Firma. Angeblich war alles nur geborgt. Aber Peter konnte nie mit Geld umgehen ...“

Für die Veruntreuu­ng kassierte Peter H. nun zwei Jahre Haft auf Bewährung. Aber es könnte eine weitere Anklage folgen. Denn im Prozess kam heraus, dass er Vaters Konto als „Verschiebe­bahnhof“für Gelder am Insolvenzv­erwalter vorbei nutzte. „Klassische­r Bankrott“, so der Richter. Vom Vater, der inzwischen im Heim lebt, bekommt Peter H. jedenfalls kein Geld mehr. Dem gierigen Sohn wurde die Vollmacht entzogen.

Übrigens: Als Peter H. 2013 verkündete, mit anderen die Laubegaste­r Werft zu retten, meldeten sich Ex-Mitarbeite­r von ihm und beklagten ausstehend­e Löhne ... sts

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dessen Konto ab. Handwerksm­eister Peter H. (62) wollte mit dem Geld seine Firma retten, was ihn nun vor Gericht brachte.
Mit Papas Geldkarte hob der Junior ganz dreist über 25 000 Euro von dessen Konto ab. Handwerksm­eister Peter H. (62) wollte mit dem Geld seine Firma retten, was ihn nun vor Gericht brachte.
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