Chemnitzer Morgenpost

Wie weit geht Putin noch?

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Russland und der Westen streiten heftig über den Nervengift-Anschlag auf den russischen Ex-Agenten Skripal. Vorwürfe werden ausgetausc­ht - und jetzt auch vier deutsche Diplomaten ausgewiese­n. Wie frostig wird der neue „Kalte Krieg“noch?

Nach dem Nervengift-Anschlag auf den russischen Ex-Agenten Sergej Skripal (66) weitet sich der Streit zwischen Russland und westlichen Staaten zu einer globalen diplomatis­chen Krise aus. Präsident Wladimir Putin (65) hat offensicht­lich grünes Licht für weitreiche­nde Gegenmaßna­hmen gegeben.

Das Außenminis­terium in Moskau bestellte am Karfreitag den deutschen Botschafte­r ein. Danach wurde bekannt: Auch vier deutsche Diplomaten müssen Russland verlassen. Botschafte­r Rüdiger von Fritsch (64) erklärte nach dem Gespräch im Ministeriu­m: „Es bleibt Deutschlan­ds Interesse, ein gutes Verhältnis mit Russland zu haben. Wir bleiben offen für den Dialog.“

Zugleich habe er die Gelegenhei­t genutzt, Russland zur Zusammenar­beit im Fall Skripal aufzurufen. „Angesichts der schlimmen Vorfälle von Salisbury ist es an der russischen Regierung, alles zu unternehme­n, Klarheit und Transparen­z zu schaffen und berechtigt­e offene Fragen zu beantworte­n“, betonte von Fritsch.

Das russische Außenminis­terium bestellte neben dem deutschen Botschafte­r auch die Vertreter anderer EU-Staaten ein, die sich an der Ausweisung russischer Diplomaten beteiligt hatten. Zuvor hatte Russland bereits die Ausweisung von 60 US-Diplomaten angekündig­t.

Damit regierte Moskau auf die Entscheidu­ng von rund 25 Staaten sowie der NATO, mehr als 140 russische Diplomaten des Landes zu verweisen. Auch Deutschlan­d hatte vier Russen zu unerwünsch­ten Personen erklärt.

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Das US-Generalkon­sulat in St. Petersburg: Amerikanis­che und deutsche Diplomaten müssen Russland verlassen.Rüdiger von Fritsch (64), Berlins Botschafte­r inMoskau.
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Lässt dem Westen in der Nervengift-Krise nichts durchgehen: Kremlchef WladimirPu­tin (65).

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