Ein Deal verhindert mögliche 96-Millionen-Dollar-Strafe
LOS ANGELES - Lance Armstrong zog einen persönlichen Schlussstrich unter den größten Dopingskandal des Radsports und blickte freudig nach vorn. Mit einer Millionenzahlung hat die tief gefallene Rad-Ikone den drohenden finanziellen Ruin im nahenden Schadenersatzprozess abgewendet.
Der Vergleich im letzten noch laufenden Rechtsstreit nach seinem Dopinggeständnis lässt Armstrong auf eine unbeschwerte Zukunft hoffen - von seiner Schuld und dem von ihm angerichteten Schaden für den Radsport konnte er sich dagegen nicht freikaufen.
Der lebenslang wegen Dopings gesperrte Armstrong, der wegen seiner Vergehen alle sieben Tour-de-France-Titel zwischen 1999 und 2005 aberkannt bekam, einigte sich mit der US-Regierung und seinem früheren Teamkollegen Floyd Landis auf eine Enteihätte schädigung in Höhe von fünf Millionen Dollar. Bei
ner Niederlage vor Gericht Armstrong im schlimmsten Fall eine Schadenssumme von etwa 96 Millionen Dollar gedroht.
„Ich bin froh, dass dieser Fall erledigt ist und ich mein Leben fortsetzen kann“, sagte Armstrong: „Ich bin zwar der Meinung, dass diese Klage gegen
Rad
mich unfair war, versuche aber seit 2013 die volle Verantwortung für meine Fehler zu übernehmen.“
Landis hatte den Fall im Jahr 2010 in Gang gebracht. Seiner Klage schloss sich der Staat an, nachdem Armstrong 2013 im Interview mit Oprah Winfrey erstmals seine Doping-Verfehlungen eingeräumt hatte.
Das Verfahren war schon seit dem vergangenen Jahr erwartet worden, nun sollte der Prozess im kommenden Monat mit der Jury-Auswahl beginnen. Armstrong sollte sich wegen der Behauptung falscher Tatsachen zu Lasten des Unternehmens verantworten. US Postal Service, von 1996 bis 2004 Namenssponsor von Armstrongs Team, forderte die Rückerstattung von gut 32 Millionen Dollar, die als Sponsoring ins Team investiert worden waren. Die Schadenssumme hätte nach US-Recht verdreifacht werden können.