Überraschung! KaufhausStöcker will Siemens-Jobs in Görlitz retten
GÖRLITZ - Kommt die Rettung für die Görlitzer Turbinenbauer jetzt von ganz unverhoffter Stelle? Der aus der Oberlausitz stammende Unternehmer Winfried Stöcker (71) bietet an, Werkhallen und Personal für die von ihm gegründete Medizintechnik-Firma „Euroimmun“zu übernehmen.
In Lübeck hat der gebürtige Sachse Stöcker das erfolgreiche Biotech-Unternehmen „Euroimmun“aufgebaut (1 800 Mitarbeiter in Deutschland, 240 Millionen Euro Jahresumsatz 2016). Davon könnte jetzt auch der angeschlagene Siemens-Standort in Görlitz profitieren. „Wir schlagen ihnen vor, dass wir innerhalb der nächsten fünf Jahre das Gelände, die Gebäude und die 500 oder 600 Mitarbeiter übernehmen für die Firma Euroimmun“, sagte Stöcker dem Sender Radio Lausitz. Die Firma Euroimmun, die Stöcker im letzten Jahr verkaufte hatte, aber weiterhin anführt, brauche sehr viele Ingenieure, Konstrukteure und Platz für Analysegeräte. Im Landkreis Görlitz betreibt Euroimmun bereits zwei Produktionsstandorte. Siemens äußerte sich zunächst nicht zum Angebot.
Winfried Stöcker ist nicht unumstritten, sorgte mit asylkritischen Äußerungen für Empörung, sagte ein Benefizkonzert für Flüchtlinge in seinem historischen Kaufhaus ab. Dessen Sanierung stockt weiterhin. Vor 2021 wird es wohl nicht wieder eröffnen. tyx