Sherlock Gnomes Die Entführung der Gartenzwerge
Vor sieben Jahren eroberten die animierten Gartenzwerge Gnomeo und Julia die Herzen der Kinozuschauer. Die Liebesgeschichte frei nach Shakespeares „Romeo und Julia“hatte solch anarchisch-schöne Einfälle, dass Kinder wie Erwachsene entzückt waren. Nun legen die Macher um Mit-Produzent Elton John nach: Als Vorlage dient diesmal Meisterdetektiv Sherlock Holmes.
Die Animation ist erneut sehr gut. Doch irgendwie fehlt Teil zwei gerade das, was den ersten Part so unwiderstehlich gemacht hat. Damals konnten die Zuschauer an die bekannte Geschichte anknüpfen, mit der sich die Filmemacher viele Frechheiten und Spielereien erlaubten. Das gelingt nun mit Sherlock Holmes kaum. Zwar stehen die Keramikfiguren Gnomes und Watson ihren Vorbildern in nichts nach. Doch diesmal wird kein Klassiker verballhornt, sondern ein hanebüchener neuer Fall konstruiert: Sherlocks Erzfeind Moriarty, hier als albernes Kuchenhersteller-Maskottchen, entführt alle Gartenzwerge Londons und droht mit deren Vernichtung.
Zugegeben, es gibt einige nette Einfälle: Die gesamte Geschichte spielt in der Welt der Keramik- und Deko-Figuren. Alles sehr putzig, aber im Ganzen fehlt es der Geschichte an Tiefe. Das Spiel mit der literarischen Vorlage funktioniert hier nicht so recht. So bleibt „Sherlock Gnomes“ein nett gemachtes Animationsabenteuer vor allem für Kinder. Erwachsene werden diesmal wohl eher enttäuscht sein.
Fazit: Durchwachsene Trickfilm-Komödie.
Patrick T. Neumann