Trauer um Schlagerstar Jürgen Marcus
MÜNCHEN - Sein größter Erfolg brannte sich tief ins Bewusstsein der Schlagernation. „Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben“hatte Jürgen Marcus zu einem der beliebtesten Sänger der Siebzigerjahre gemacht. Kurz vor seinem 70. Geburtstag ist er in seiner Wahlheimat München gestorben.
„Schweren Herzens gebe ich bekannt, dass Jürgen Marcus den Kampf gegen die chronische Lungenkrankheit COPD verloren hat und bereits Mitte Mai in unserer gemeinsamen Wohnung (...) in München verstorben ist“, teilte Manager und Lebensgefährte Nikolaus Fischer mit. Marcus litt seit 2002 an COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung). In seinen Hochzeiten war Marcus für seine blonde Mähne, den lässigen Hüftschwung und sein strahlendes Lächeln bekannt. „Musik ist doch etwas Wunderbares, weil man die Gefühle von Menschen einfangen kann“, hatte er in einem Interview
mal gesagt. „Ich bin ja dankbar, dass ich diese Lieder habe. Wenn ich auftrete, warten die Leute schon darauf, und das ist etwas Besonderes.“
Der Musiker war eigentlich gelernter Maschinenschlosser und hieß bürgerlich Jürgen Beumer. Erfolgsproduzent Jack White, der auch David Hasselhoff als Sänger entdeckte, wurde auf den jungen Mann aufmerksam und nahm ihn unter Vertrag. Bis 1982 bescherte ihm der Erfolg 36 Auftritte in der Hitparade. Er war damals der Interpret mit den meisten Nummer-eins-Hits, etwa „Ein Festival der Liebe“, „Auf dem Bahnhof der vielen Gleise“und „Ein Lied zieht hinaus in die Welt“.
Dass der Tod von Jürgen Marcus erst jetzt publik wurde, hatte der Sänger verfügt. Lebensgefährte Fischer erklärt: „Es war sein ausdrücklicher Wunsch, in aller Stille beigesetzt zu werden.“