Rassistische Chats Bei der AfD rollen jetzt Köpfe
DRESDEN/PLAUEN - Nach dem Chat-Skandal der AfD im Vogtland will der sächsische Landesvorstand nun durchgreifen: Der Kreisvorsitzende Steve Lochmann (40) soll sein Amt verlieren, auch für weitere Funktionen gesperrt werden. Andere sollen ganz aus der Partei fliegen.
Die Hinrichtung der Bundeskanzlerin, Neonazi-Zeichen, Witze über Konzentrationslager - einige Mitglieder des Vogtländer Kreisverbandes posteten in einer WhatsApp-Gruppe so radikale Dinge, dass nun sogar die Staatsanwaltschaft gegen sie ermittelt (MOPO berichtete). Doch auch vom Parteivorstand gibt es jetzt Ärger für die WhatsApp-Hetzer: „Derartiges Verhalten ist geeignet, das Ansehen der sächsischen Alternative für Deutschland nachhaltig zu schädigen“, sagt der Landesvorsitzende Jörg Urban (53). „Inhalte dieser Posts waren nie Politik der AfD, sind es nicht und werden es auch nie sein.“
Deshalb soll der Kreisvorsitzende Lochmann jetzt seinen Hut nehmen: Gegen ihn wurde ein Amtsenthebungsverfahren eingeleitet sowie eine Ämtersperre verhängt. „Die Strafe ist härter ausgefallen, als ich gedacht habe, obwohl ich mir nichts zuschulden habe kommen lassen“, sagt Lochmann. „Ich werde das jetzt einfach aussitzen.“Gegen ein anderes Mitglied hat der Vorstand ein Ausschlussverfahren eingeleitet, ein weiteres trat von selbst aus. Passive Mitglieder der Gruppe erhielten Rügen, außerdem bekam noch ein weiterer Vogtländer eine Ämtersperre. eho