So soll Sachsen die Integration der Flüchtlinge schaffen
DRESDEN - Derzeit leben in Sachsen fast 24 000 Flüchtlinge. Die teils chaotischen Tage der überstürzten Erstaufnahmen des Jahres 2015 sind längst vorbei. Jetzt geht es für Sachsen darum, für Integration der Ankömmlinge zu sorgen - und gleichzeitig um Akzeptanz bei den Sachsen zu werben. Integrationsministerin Petra Köpping (59, SPD) hat dazu gestern in einer Regierungserklärung im Landtag ein Maßnahmenpaket vorgestellt.
Der Name klingt hölzern: Fortschreibung des „Zuwanderungs- und Integrationskonzepts“, kurz „ZIK II“- die Weiterentwicklung des ersten ZIK von 2012. Folgende Maßnahmen sind unter anderem geplant:
• Ausbau von „Willkommenskitas“zur Aufnahme und Integration von Flüchtlingskindern.
• Aufbau weiterer Vorbereitungsklassen für Kinder im Schulalter. • Förderung ehrenamtlicher Sprachkurse. • Kurse für Asylsuchende über 18, um sie fit für eine Lehrstelle zu machen.
Die Ministerin appellierte dabei an den Zusammenhalt der Sachsen, warnte aber gleichzeitig: „Ohne grundsätzliche Akzeptanz durch die Menschen, die hier schon leben, werden es staatliche Maßnahmen schwer haben.“
Sachsens Ausländerbeauftragter Geert Mackenroth (68, CDU) mahnte in „Zeiten populistischer Panikmache“zu unaufgeregter Besonnenheit.
Die mit angesprochene AfD hatte zum Konzept selbst wenig beizutragen, redete von „zuwanderungsverrückten Altparteien“, von denen sich „die Bevölkerung“angeblich betrogen fühle.
Derzeit leben im Freistaat 175 301 Ausländer. Das sind 4,3 Prozent aller Sachsen, der Bundesdurchschnitt liegt bei 11 Prozent. Der überwiegende Teil der Nicht-Deutschen kommt aus Ländern der EU, nur ein Bruchteil (23 898) sind Asylbewerber.