Warum dauert der DNA-Abgleich so lange?
LEIPZIG/MADRID - Fünf Tage nach dem Fund einer Leiche an einer Tankstelle im spanischen Baskenland ist weiter nicht sicher bewiesen, ob es sich dabei um die vermisste deutsche Studentin Sophia L. (28) handelt. Warum dauert der DNA-Abgleich so lange?
Mehrere Behörden sind an den Ermittlungen beteiligt. Zum einen die spanische Nationalpolizei, zum anderen die baskische Polizei, weil die Leiche dort gefunden wurde - und hinzu kommen Polizei und Staatsanwaltschaft Bayreuth, weil dort der Tatort vermutet wird (MOPO berichtete). Der Ermittlungsrichter verhängte Nachrichtensperre. Klar ist nur, dass die deutschen Behörden ein DNA-Profil erstellen müssen - zum Abgleich für die spanischen Kollegen.
Der genetische Fingerabdruck wird aus Hautzellen, Blut oder Speichel einer Person angefertigt. Auch die DNA von Angehörigen kann helfen, ein solches Profil zu erarbeiten. „Wenn es schnell gehen muss, können wir es in ungefähr acht Stunden machen“, sagte eine Molekularbiologin vom bayerischen Landeskriminalamt. Diese Zeit brauche man auf jeden Fall, um ein sicheres DNA-Profil zu haben. Das sei in allen Ländern gleich. „Die Technik und die Chemie, die verwendet wird, ist identisch.“
Da länderübergreifend ermittelt wird, gebe es auch sprachliche Barrieren, so die Polizei. Bleibt die Frage, warum nicht Verwandte von Sophia L. nach Spanien fahren, um die Leiche zu identifizieren. „Die Frage ist durchaus berechtigt“, so ein Sprecher der Bayreuther Polizei. Die Ermittler hätten sich auf eine Identifizierung über DNA festgelegt. Vielleicht auch, weil der Täter offenbar versucht hatte, die Leiche zu verbrennen.