Kränkung zu groß“
tionalspieler bislang nicht in der Öffentlichkeit geäußert habe, „hat viele Fans enttäuscht, weil sie Fragen haben und eine Antwort erwarten“. Und: „Diese Antwort erwarten sie zu Recht. Deshalb ist für mich völlig klar, dass sich Mesut, wenn er aus dem Urlaub zurückkehrt, auch in seinem eigenen Interesse öffentlich äußern sollte.“
Der DFB, der samt seinem Präsidenten im Umgang mit „Erdogate“selbst ein schlechtes Bild abgab und abgibt, fordert von Özil erst im Nachhinein eine klare Stellungnahme zum umstrittenen Treffen mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan, an dem auch Ilkay Gündogan teilgenommen hatte. Die Affäre hatte die Vorbereitung der Nationalelf auf die WM nach Aussagen etwa von Sami Khedira stark belastet. Er hoffe, betonte Grindel, „dass Özils Stellungnahme so eindeutig ist, dass die Fragen der Fans und des Verbandes beantwortet sind“. Nationalmannschaftsdirektor Bierhoff stärkte Grindel für dessen zu- mindest irritierende Äußerungen zu Özil zugleich den Rücken. „Oliver Bierhoff hat sehr deutlich gemacht, dass er sich hier missverstanden fühlt. Und dass es in keiner Weise seine Absicht war, einen Spieler öffentlich für das Scheitern bei der WM verantwortlich zu machen“, sagte Grindel und betonte, der DFB wolle „abwarten, in welcher Form sich Mesut einlässt. Es gehört zur Fairness, einem verdienten Nationalspieler, der einen Fehler gemacht hat, diese Chance zu geben“.
Özils Vater Mustafa legte seinem Sohn angesichts der jüngsten Aussagen Bierhoffs bereits einen Abschied aus der DFB-Elf nahe. „Wenn ich an seiner Stelle wäre, würde ich sagen: Schönen Dank, aber das war es! Dafür ist die Kränkung dann doch zu groß. An Mesuts Stelle würde ich zurücktreten“, sagte der 50-Jährige. Bierhoffs Aussage, wonach das DFBTeam bei der WM in Russland vielleicht besser auf Özil verzichtet hätte, nannte dessen Vater einen „schlechten Witz“und „eine Frechheit“. Sie diene „nur dazu, die eigene Haut zu retten“.