Chemnitzer Morgenpost

„Quadratsch­ädel“Harry Maguire hat Mission mit den Three Lions erfüllt

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SAMARA - An einem ernüchtern­den Montagaben­d vor gut zwei Jahren leistete Harry Maguire einen Schwur. Sollte er aus irgendeine­m unerklärli­chen Grund irgendwann einmal dieses Trikot mit den drei Löwen vorne auf der Brust tragen dürfen, dann würde so etwas nicht passieren.

Nein, England würde nicht untergehen. Jedenfalls nicht so leideneine schaftslos wie gerade bei der EM gegen Island! Auf gar keinen Fall. Es war der 27. Juni 2016, und Harry Maguire hatte eiMaguiFuß­baller. ne Mission.

Im Sommer vor zwei Jahren war re bereits ein anständige­r Gut, aber nicht gut genug, um für England zu spielen. Also reiste er kurzerhand seinen Brüdern Joe und Lawrence sowie zwei Kumpels nach Frankreich hinterher. Am 20. Juni sah er in St. Etienne das Spiel zwischen England und Frankreich, einen fürchterli­chen Langeweile­r (0:0). Aber Maguire fand‘s klasse. „Es war fantastisc­h, die Stimmung im Stadion und in der Stadt war unglaublic­h. Ich bin so froh, dass ich dort war.“

Vor allem aber konnte Maguire nachvollzi­ehen, was es bedeutet, wenn Menschen Zeit und Geld für die Three Lions aufbringen. „Ich bin mir der Opfer total bewusst geworden. So Reise kostet unglaublic­h viel Geld und Energie. Schon allein deshalb war die Reise nach Frankreich eine lehrreiche und ungeheuer wertvolle Erfahrung für mich“, versichert er. Und sieben Tage nach seinem Erweckungs­erlebnis beschloss er: Sollte ich mal für die Three Lions spielen dürfen, gebe ich den Fans etwas zurück.

Seit dem Sommer vor zwei Jahren hat sich Maguire von einem guten Verteidige­r bei Hull City zu einem sehr guten bei Leicester City entwickelt. Einem, der es nicht nur rustikal kann, sondern der im vergangene­n Jahr zu den 30 besten Passgebern der Premier League gehörte. Einem, der jetzt erst zehn Länderspie­le für die Three Lions bestritten hat und schon nicht mehr wegdieser zudenken ist aus Mannschaft. Teammanabe­zuletzt ger Gareth Southgate zeichnete Maguire als „Gigant“. Seine Mitspieler nennen Maguire liebevoll „slabQuadra­tschähead“, in etwa: del. In Samara hat MaguiZenti­re seine 194 meter und 100 Kilogramm in die Luft gewuchtet und das 1:0 für Enggegen land Schweden erzielt (Endstand 2:0), eben mit diesem kantigen Schädel. Die Jungs, mit denen er noch vor zwei Jahren in der Kurve stand, rasaus. teten Wäre er auch er wenn noch dort gestanden hätte.

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Maguire sauste ins Netz. Yes, ich habe getroffen! Harry Maguire jubelte ausgelasse­n.
Unhaltbar für Schweden-Keeper Robin Olsen! Der Kopfball von Harry Maguire sauste ins Netz. Yes, ich habe getroffen! Harry Maguire jubelte ausgelasse­n.
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