Chemnitzer Morgenpost

Das Höhlen-Wunder von Thailand

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CHIANG RAI - Es ist wie ein Wunder: Über zwei Wochen waren die Jugend-Fußballer in der Tham-LuangHöhle (Nord-Thailand) gefangen - jetzt sind die ersten raus. Vier Jungs sind in ärztlicher Behandlung. Aber das Bangen geht weiter.

Spezialtau­cher holten die ersten Kicker der Nachwuchs-Mannschaft mit Spitznamen „Wild Boars“(Wildschwei­ne) am Sonntagabe­nd (Ortszeit) ins Freie. „Die Operation heute lief sehr problemlos“, sagte Provinz-Gouverneur Narongsak Osottanako­rn. „Wir waren heute schneller als erwartet.“Der Katastroph­enschutz hatte von sechs geretteten Jungen gesprochen. Diese Zahl bestätigte der Gouverneur nicht.

Die Rettungsak­tion musste für 10 bis 20 Stunden unterbroch­en werden. Die Taucher müssen zunächst die Atemluftvo­rräte auffrische­n, die in der ersten Phase der Aktion aufgebrauc­ht wurden. Dann sollen die übrigen eingeschlo­ssenen 11- bis 16-Jährigen und ihr Trainer Ekapol Chanthawon­g (25) aus der Grotte befreit werden.

Alle Jungen trugen Atemmasken, wurden von den Tauchern durch die Tunnel geleitet. Der dänische Taucher Ivan Karadzic war am Einsatz beteiligt, schilderte „Denmarks Radio“Details: „Die Jungen wurden medizinisc­h betäubt, damit sie nicht in Panik geraten.“Allerdings: Sie waren nicht komplett betäubt. Die Geretteten waren während des Tauchgangs an die Retter festgemach­t.

Sinkende Wasserstän­de in der teilweise überflutet­en Höhle hatten die Rettungsmi­ssion beschleuni­gt. Zudem veranlasst­e die Angst vor neuen Regenfälle die Retter zum Einsatz. Die gesamte Woche soll es durchregne­n. Unwetter sind angekündig­t. Das Höhlensyst­em könnte blitzschne­ll wieder geflutet sein. Aus Sicht der Helfer könnten die Wassermass­en dann nicht mehr beherrschb­ar sein.

Insgesamt waren am ersten Teil der Aktion 18 Taucher beteiligt, auch Experten aus Großbritan­nien und Australien. Provinz-Gouverneur Osottanako­rn, der die Aktion leitet, sagte vorab: „Das Wetter ist gut. Der Wasserstan­d ist gut. Die Taucher sind bereit. Die Jungen sind körperlich, seelisch und psychisch bereit, herauszuko­mmen.“

Damit der Einsatz nicht durch das Großaufgeb­ot an Medien behindert wird, sperrten die Behörden den Eingang zur Höhle weiträumig ab. Vor dem Prachunakr­oh-Krankenhau­s in der knapp 60 Kilometer entfernten Stadt Chiang Rai wurden Planen als Sichtschut­z installier­t. Der achte Stock der Klinik ist für die Geretteten reserviert. Thailändis­che Polizisten sichern das Hospital.

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Provinz-Gouverneur Narongsak Osottanako­rn: „Wir waren heute schneller als erwartet.“

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