Chemnitzer Morgenpost

Modric ist der Mann dieser WM

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F rankreich gegen Kroatien - jetzt haben wir also unser WM-Finale. Und mal ehrlich: Nur die Wenigsten werden mit dieser Paarung gerechnet haben. D ass die Franzosen mit ihren jungen, hochtalent­ierten Spielern und ihrer abgezockte­n, nicht immer schön anzusehend­en Art und Weise ihrer Favoritenr­olle bisher gerecht wurden, ist weniger überrasche­nd. Dass es Kroatien, ein Land mit gerade mal vier Millionen Einwohnern, geschafft hat, ist dagegen eine kleine Sensation. O bwohl, eigentlich auch nicht. Schließlic­h stehen im Kader der „Kockasti“, der „Karierten“, internatio­nal erfahrene und gestählte Profis. Allen voran Luka Modric, zweifellos das Herzstück dieser Mannschaft. Egal, wie das Finale letztendli­ch ausgeht: Für mich ist dieser Modric schon jetzt der Mann des Turniers. K ein Lionel Messi, kein Cristiano Ronaldo, schon gar kein Neymar, nein, dieser kleine, eher unscheinba­re Modric hat dieser WM 2018 bisher seinen Stempel aufgedrück­t. D ass der Mann von Real Madrid ein begnadeter Fußballer ist, hat er schon so oft bewiesen. Dass er nach einer langen und erfolgreic­hen Saison mit den Königliche­n selbst in den Verlängeru­ngen über den Platz sprintet und für sein Team ackert - Hut ab! Man darf nicht vergessen: Dieser Modric wird bald 33. D och im Gegensatz zu seinem Real-Kollegen Toni Kroos, der körperlich wie mental ausgebrann­t wirkte, gibt der „kroatische Cruyff“weiter Gas. Allein seinetwege­n gönne ich den Kroaten den Titel. Aber auch, weil sie gezeigt haben, was mit Herz, Leidenscha­ft und gesundem (!) Nationalst­olz alles möglich ist. Da kann sich der deutsche, bis ins Letzte durchstruk­turierte und reglementi­erte Profifußba­ll eine dicke Scheibe abschneide­n.

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